Auch 2023 wird ein Boom im Campingtourismus erwartet: Allein in Deutschland können Sie zwischen über 220.000 Stellplätzen wählen. Da ist es kaum verwunderlich, warum sich in diesem Jahr so viele Familien mit Kindern für einen Zelturlaub entscheiden.
In Deutschland gibt es über 2.800 Campingplätze, ein Großteil davon findet sich in Bayern, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg. Laut einer aktuellen Statistik (Stand 2024) bevorzugten schon im letzten Jahr fast 40 Prozent der deutschen Camping-Urlauber die heimischen Stellplätze – in diesem Jahr könnte die Tourismuswirtschaft einen neuen Boom erleben: Aufgrund der vorherrschenden Coronakrise haben viele Familien ihren gebuchten Urlaub im Ausland wieder stornieren müssen, alternativ planen sie eine spontane Reise im eigenen Land. Das Thema "Camping mit Kindern" steht bei vielen ganz oben auf der Liste, allerdings fehlt es so manch einem Touristen an der notwendigen Erfahrung. Aus diesem Grund werden im Folgenden die wichtigsten Fragen rund um den Zelturlaub beantwortet.
Unabhängig davon, ob Sie einen Campingurlaub in Deutschland oder auch im Ausland planen, die Ausrüstung bleibt immer die gleiche. Damit Sie während Ihres Aufenthaltes im Freien keine bösen Überraschungen erleben, werden die wichtigsten Punkte einmal für Sie zusammengefasst:
Der Standort
Das Wichtigste zuerst: Wildcamping ist deutschlandweit verboten. In anderen Ländern wie zum Beispiel Schweden, Norwegen oder Finnland gibt es durchaus Ausnahmen, allerdings sollten Sie sich im Vorfeld gut informieren, wo das Zelten im Freien (außerhalb eines Campingplatzes) erlaubt ist – und wo nicht. Auf der sicheren Seite sind Sie in jedem Fall, wenn Sie einen festen Stellplatz buchen. Hier ist der ADAC ein hilfreicher Begleiter bei der Suche nach einem geeigneten Platz für Ihre Familie. Ob Nord- oder Ostsee, im Tal oder in den Bergen: In diesem Campingführer für Deutschland und Nordeuropa werden Sie garantiert fündig.
Die Ausrüstung
Der Herzstück beim Camping mit Kindern ist das Zelt. Es sollte so groß sein, dass alle Mitreisenden samt Gepäck darin Platz haben. Am besten geeignet für Familien sind Modelle mit zwei separaten Schlafkabinen – dadurch haben Eltern die Möglichkeit, ihren Nachwuchs früher ins Bett zu legen, ohne diesen zur späteren Stunde versehentlich zu wecken. Darüber hinaus haben Sie und Ihre Kinder dadurch mehr Privatsphäre. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihr Zelt wasserdicht ist und einen UV-Schutz enthält. Zudem sollte es leicht aufzubauen sein.
Nicht nur das Zelt, sondern auch der Schlafplatz spielt bei der Urlaubsplanung eine wichtige Rolle. Dabei geht es weniger um den Liege-Komfort als die Tatsache, dass Sie 50 Prozent Ihrer Körperwärme über die Unterlage verlieren – was in kalten Nächten durchaus unangenehm und ungesund werden kann. Daher sollten Sie am besten Isomatten verwenden – es gibt rückenschonende Modelle, die sich von allein aufblasen und somit besser vor der Kälte schützen. Diese können als Schlafunterlage für die ganze Familie (auch doppelt erhältlich) genutzt werden.
Der Schlafsack sollte ebenfalls wohl überlegt gekauft werden. Eckige Modelle haben den Vorteil, dass sie aufgeklappt mit Bettzeug überzogen und als Decke genutzt werden können. Hier gibt es inzwischen sogar größere Modelle für zwei Personen. Je nachdem, wo Sie campen wollen, muss der Schlafsack in jedem Fall warm genug sein, wenn es nachts sehr kalt wird, oder auch dünn genug – wenn Sie in ein sehr warmes Land reisen. Für Kinder eignen sich Modelle aus Kunstfasern, die schneller trocknen, wenn Ihrem Nachwuchs ein nächtliches Malheur passiert.
Die Kleidung
Beim Camping mit Kindern gibt es keine spezielle Kleiderordnung. Da sich das Wetter im Freien ständig ändern kann (und das gerade in Deutschland auch tut), sollten Sie in erster Linie auf wind- und wetterfeste Textilien setzen. Warme Kleidung aus Fleece, Regen- und Matschklamotten sollten genauso im Koffer landen wie Badesachen und kurze Kleidung. Achten Sie auf eine ausgewogene Mischung für Groß und Klein, damit Sie für alle Eventualitäten gewappnet sind. Ansonsten haben die meisten Campingplätze auch Waschräume.
Die Hygiene
Damit Sie auch im Urlaub Ihrer täglichen Hygiene nachgehen können, sollten Sie die wichtigsten Utensilien wie Shampoo und Duschgel, Zahnbürste und Zahnpasta, Deo und Rasierzeugs etc. in einem praktischen Kulturbeutel (auch für Kinder erhältlich) verstauen. Nehmen Sie am besten ein Modell mit Haken, damit Sie es aufhängen können. Um Platz zu sparen, können Sie auch auf kleine Flaschen in Reisegröße umsteigen, die Sie zu Hause selbst befüllen.
Die Verpflegung
Da Sie sich beim Camping mit Kindern selbst versorgen müssen, sollten Sie nicht nur Geschirr und Besteck (am besten aus Plastik) mit in den Urlaub nehmen: Zu den wichtigsten Küchenutensilien, die Sie zum Kochen benötigen, zählt ein Gaskocher. Aber auch Dosenöffner und Flaschenöffner, Töpfe und Pfannen, scharfe Messer und Brettchen, Gewürze und Öl gehören zu den wichtigen Gebrauchsgegenständen. Es gibt sogar Campingküchen für unterwegs.
Die Reiseapotheke
Zu guter Letzt sollten Sie auch immer an die Gesundheit Ihrer Familie denken, da auch im Urlaub unerwartete Krankheiten auftreten können. Packen Sie am besten eine kleine Reiseapotheke zusammen, in der Sie die wichtigsten Medikamente gegen typische Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Fieber und Erkältungserscheinungen verstauen. Zudem sollten Sie einen entsprechenden Sonnenschutz sowie ein Mittel gegen Mückenstiche und Verbrennungen einstecken. Sollten Ihre Kinder spezielle Medizin benötigen, beispielsweise gegen Allergien, sollte auch diese mit in den Urlaub genommen werden. Um sicherzugehen, ist ein Erste-Hilfe-Set auch immer eine gute Wahl.
Das Spielzeug
Je nachdem, wie klein Ihre Kinder sind, sollten Sie auch an entsprechendes Spielzeug für die Kleinen denken. Wenn Sie Ihren Campingurlaub am Meer verbringen, ist spezielles Strandspielzeug empfehlenswert. Verbringen Sie die meiste Zeit in Zeltnähe, können Sie auch die Spielsachen mitnehmen, die Ihre Kinder zu Hause gerne nutzen. Es gibt aber auch schöne Spiele für Kinder und Erwachsene, die Sie gemeinsam im Freien ausüben können – wie zum Beispiel Federball, Beachtennis, Boule, Wikinger-Schach, Drachen steigen lassen.
Ansonsten besteht natürlich immer die Möglichkeit, wenn Sie etwas zu Hause vergessen haben sollten, direkt vor Ort nachzukaufen. Ob Spielzeug oder Medikamente – hierzulande als auch im Ausland bekommen Sie eigentlich alles, wenn auch vielleicht zu höheren Preisen.
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