Die meisten Höfe im Norden sind weiterhin Familienbetriebe. Die Zahl der Frauen, die als Familienangehörige dort arbeiten, hat sich im Laufe der Jahrzehnte jedoch gewandelt.
Etwa jede dritte Familienarbeitskraft in den landwirtschaftlichen Betrieben Schleswig-Holsteins ist eine Frau. Insgesamt waren im Jahr 2023 rund 5.500 der 17.800 Familienarbeitskräfte weiblich, wie das Statistikamt Nord am Montag mitteilte. 1949 arbeiteten noch knapp 85.800 weibliche Familienarbeitskräfte in der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft. Das waren 56 Prozent der ständig beschäftigten Familienarbeitskräfte. Die Statistiker haben anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Deutschen Landfrauenverbandes Zahlen aus 2023 mit der ersten Landwirtschaftszählung nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen.
Familienarbeitskräfte sind die Betriebsinhaberinnen und -inhaber, deren Partner und Partnerinnen sowie weitere Familienangehörige und Verwandte, die für den landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten.
Frauen sind in vielen Funktionen tätig
Frauen sind demnach unter anderem als eigenständige Agrar-Unternehmerin, leitende Angestellte im Agrarbüro von großen oder kleinen Unternehmen, Herdenmanagerin, als Partnerin des Betriebsleiters oder als Minijobberin in einem Betrieb tätig. Unabhängig von der Betriebsgröße beträgt der Frauenanteil an den Familienarbeitskräften in den landwirtschaftlichen Betrieben Schleswig-Holsteins durchschnittlich 31 Prozent.
Von insgesamt rund 11.600 Betriebsleitungen und Geschäftsführungen waren 2023 in Schleswig-Holstein 6.400 Personen in Vollzeit und 5.200 in Teilzeit beschäftigt. Zwölf Prozent dieser Leitungsfunktionen wurden dabei von einer Frau ausgeführt. 1949 waren nach Angaben der Statistiker gut zehn Prozent der landwirtschaftlichen Betriebsleitungen weiblich.
Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe sind familiengeführt
Die 17.800 Familienarbeitskräfte erbrachten im Norden rund die Hälfte der Arbeitsleistung in den Betrieben, wie die Statistiker schon früher im Jahr mitgeteilt hatten. Die 12.690 ständig beschäftigten Arbeitskräfte leisteten rund 40 Prozent und die rund 9.100 Saisonarbeitskräfte etwa zehn Prozent der betrieblichen Arbeitsleistung. Im vergangenen Jahr waren die meisten Betriebe weiterhin im Besitz einzelner Personen oder von Ehepaaren (88 Prozent). Das Verhältnis von Haupt- (57 Prozent) zu Nebenerwerbsbetrieben (43 Prozent) blieb annähernd konstant.