25 Spieler wurden eingesetzt, 19 können mehr oder weniger bewertet werden – Fotos: getty images, imago
Bewertet werden alle Spieler mit mindestens 40-minütiger Einsatzzeit mit, der Einfachheit halber, einem bis fünf Sternen.
War schon nach seinem Comeback in der Rückrunde schnell der Alte, so auch jetzt früh in guter Form dank vieler Paraden – von dem Missverständnis beim Chelsea-Gegentor mal abgesehen.
Stand seinem scheinbar uneinholbaren Konkurrenten eigentlich in wenig nach, auch wenn er mit 90 Minuten nur die Hälfte von Courtois’ Einsatzzeit erreichte.
Verlässlich, verlässlicher, Vázquez. Ob als Rechtsverteidiger oder nach den Wechseln als Rechtsaußen gab der 33-Jährige meist eine solide Figur ab ohne übermäßig zu glänzen, traf zudem gegen Chelsea zur Führung. Kam so auf die maximale Einsatzzeit von 270 Minuten.
War beim Abwehrchaos gegen Milan mittendrin, auch wenn ihn keine allzu große Schuld traf. Trotzdem zeigen nur ein Einsatz und 45 Minuten seinen Stellenwert unter Carlo Ancelotti.
Wackelige Rückrunde, verbesserte Copa América, und die Saisonvorbereitung? Anfällig im Verbund mit Rüdiger gegen Barça, aber gegen Chelsea eine absolute Bank mit gutem Körpereinsatz und mal konsequenten, mal auch sauberen Tacklings. Den Militão will man wieder sehen!
Auch Rüdiger hatte hier und da Probleme gegen Milan und Barça, spielte seinen Stiefel dennoch overall solide runter und ließ seine Gegenspieler nicht nur im Training seine Physis spüren. Durchaus griffig, aber als Duo mit Militão vielleicht zu ähnlich zum Brasilianer.
A star is born? Das Timing in Zweikämpfen sieht gut aus, von Schüchternheit oder fehlender Physis trotz 16 Jahren war auch nicht allzu viel zu spüren. Trotzdem waren es nur zwei ordentliche Auftritte, die dennoch Lust auf mehr machten.
Sehr anfällig gegen Milan, gegen Chelsea dann schon durchaus sicherer.
Wer vorne so bemüht ist, fehlt hinten gelegentlich. Offensiv ließ der 24-Jährige speziell im Verbund mit Brahim, aber auch mal mit Vinícius sein Talent aufblitzen, es wurden jedoch zu viele gegnerische Flanken – vielleicht ließ Ancelotti ihn bewusst so oft einrücken – und Torgelegenheiten über seine Seite zugelassen, darunter Barcelonas zweites Tor sowie das Missverständnis mit Courtois gegen Chelsea.
In neuer weil teils tieferer Rolle scheint Real Madrids neuer Kapitän noch etwas mehr im Dienst der Mannschaft zu stehen, stopfte so schon vom ersten Testspiel an viele Löcher, half wo er konnte, notfalls wie gegen Chelsea mit einem 60-Meter-Sprint zurück, um Sterlings Konter zu unterbinden. Lukita ließ wohl bewusst offensiv andere zaubern, um hinten nicht nur auszuhelfen, sondern auch Mario Martín Stabilität zu verleihen.
Dem 20 Jahre alten Canterano mag nicht jeder Zweikampf gelungen sein, hier und da wirkte er auch zu stürmisch, dazu ein grobes Foulspiel im Clásico, bei dem er das erste Gegentor hätte verhindern können. Trotzdem überzeugte sein Einsatz, sein Antizipations-Vermögen. Gegen Milan noch mit einigen Fehlern, steigerte er sich immer mehr, wurde also nicht nur aufgrund Mangels eines anderen defensiven Mittelfeldspielers von Ancelotti in jeder möglichen Minute eingesetzt. Und so vielleicht auch gelegentlich bei den Profis, dafür gegeben hat er alles.
Licht und Schatten. Mal unaufhaltsam wie gegen Chelsea, mal unsichtbar wie in den anderen beiden Testspielen. Reißt das Spiel noch zu selten an sich, traut sich nicht immer den Abschluss oder Lauf in den Strafraum zu – obwohl ihn genau das im dritten Test, gepaart mit hoher Aktivität und guten Pässen in die Tiefe auszeichnete.
Einer der Besten gegen Milan, vielleicht der Beste gegen Barcelona, und zum Abschluss bedauerlicherweise leicht angeschlagen. Arda Güler hat seine Top-Form aus der Rückrunde und von der EM erfolgreich konserviert, funktioniert im Alleingang als auch im Kombinationsspiel. Sein sehenswerter Treffer gegen Barça wurde wegen knappes Abseits zurück genommen, an der Vorlage im Clásico – einer von vielen scharfen Hereingaben – gab es nichts zu diskutieren.
Definitiv einer der Gewinner der Saisonvorbereitung! Brahim zeigte in allen Testspielen einen hohen Einsatz, viel Zug zum Tor, auch wenn gegen die Blues die eine oder andere Gelegenheit liegen blieb. Das 1:0 bereitete er dennoch vor, um beim 2:0 selbst mustergültig abzuschließen. Auch gegen Mailand ein ständiger Brandherd, im Clásico zumindest ordentlich.
Schon klar: die ersten Spiele. Ohne seine Nationalmannschaftskollegen. Nach nur wenigen Trainingseinheiten. An Einsatz mangelte es dem 18-jährigen Neuzugang nicht, dennoch gab es im ersten Test deutlich mehr vermeidbare Fehler – Ballannahmen, Offensiv-Fouls, vergebene Top-Chance, aber ohnehin Abseits – als erfolgreiche Aktionen. Im Clásico dann schon mit etwas mehr Bindung, aber dass er Zeit und noch mehr Integration benötigt, war klar, vielleicht braucht er auch einen Offensivpartner an seiner Seite.
Mit ihm auf dem Platz, geht ein anderer Wind. Manchmal ein zu wilder, verspielter Wind, wenn der Ball bei einem Trickversuch mit der Hacke ins Seitenaus geht, wie gegen Barça. Trotzdem ist Vini mit seiner Geschwindigkeit und Spielwitz kaum zu stoppen für gegnerische Verteidiger. Den Katalanen gelang das gelegentlich, gegen die Engländer war der Brasilianer dann schon etwas ernster, auch dank Sturmpartner Rodrygo. Traumvorlage per Außenrist auf Brahim inklusive!
Schwer zu bewerten bei nur einem Einsatz (66 Minuten) – einem typischen ersten mit einigen Fehlern und suboptimalen Entscheidungen. Trotzdem auch per schickem Key-Pass beteiligt beim 1:0.
Unauffällig im ersten, treffsicher per Kopf im zweiten und bemüht mit gefährlichen Pässen und Abschlüssen im dritten Test.
Der Leih-Rückkehrer aus Getafe spielte gegen Milan zwei gute Pässe, das war’s eigentlich aus seinen zwei Partien. Er bleibt ein eher wuchtiger Mittelstürmer, dem nicht jeder Ballkontakt gelingt, der im Strafraum gefüttert werden muss.
Der Beitrag Von Brahim über Endrick bis Vallejo: Sterne für die Stars nach Testspielen erschien zuerst auf REAL TOTAL.
