Mbappé wird am Dienstag in Madrid empfangen – Foto: Dani Pozo, Franck Fife/AFP via Getty Images
MADRID. Wie am 6. Juli 2009, so allem Anschein nach auch am 16. Juli 2024: 15 Jahre nach der spektakulären Präsentation von Cristiano Ronaldo als Superstar von Real Madrid wird sich das Estadio Santiago Bernabéu am Dienstag zu einer Vorstellung erstmals wieder ähnlich stark füllen. Die Königlichen heißen Kylian Mbappé offiziell bei sich willkommen, nachdem dessen Verpflichtung am 3. Juni schriftlich vermeldet worden war.
In der spanischen Hauptstadt herrscht dieser Tage eine große Aufregung, eine regelrechte Hysterie um den 25 Jahre alten Neuzugang. Über seine einst freche Absage im Mai 2022, die viele Anhänger im Stolz verletzt und für eine Abneigung gegenüber Mbappé gesorgt hatte, ist größtenteils merklich Gras gewachsen. Seit Donnerstag befindet sich das Trikot mit seiner Nummer 9 im offiziellen Verkauf, die Nachfrage ist exorbitant hoch.
Nicht anders verhält es sich bei den Eintrittskarten für den mit Spannung erwarteten Empfang am Dienstag im Bernabéu. Real händigt die Tickets von sich aus gratis aus, startete mit der Vergabe am Freitagmittag – und bereits nach kürzester Zeit waren sie allesamt so gut wie vergriffen. Das Zugriffsrecht hatten zunächst ausschließlich Mitglieder des Vereins, von denen offensichtlich nicht wenige ihre privilegierte Stellung innerhalb des Klubs ausnutzen, indem sie Karten online gegen Geld zum Verkauf anbieten.
Ein Umstand, der in den sozialen Netzwerken auf Kritik stößt, auch nicht neu ist. Speziell zu Spitzenspielen im Bernabéu bereichern sich Mitglieder immer wieder, geben Tickets für eine im Vergleich zum ursprünglichen Kaufpreis weitaus höhere Summe ab. Das passiert nicht selten wiederum über vermittelnde Drittpersonen. Anfang Mai wurden zwei verdächtige Männer mit 138 Dauerkarten von der Polizei vor dem Stadion erwischt. Seitens des Vereins droht für den illegalen Handel per Disziplinarverfahren eine zwei- bis dreijährige Dauerkartensperre und sogar der dauerhafte Entzug der Mitgliedschaft.
Im Falle der Präsentation von Mbappé dürften sich die digitalen Tickets einfacher vertreiben lassen, weil diese zu diesem einmaligen Anlass schlichtweg nicht derart personalisiert sind wie Dauerkarten. So oder so: Bis Dienstagmittag werden wohl auch noch die im Umlauf befindlichen Tickets (ab Samstag um 12 Uhr beim Klub Zugriff für Besitzer der Madridista-Karte, ab Sonntag um 10 Uhr für die allgemeine Öffentlichkeit) vergriffen sein. Mbappé winkt dementsprechend eine denkwürdige Präsentation wie einst seinem Idol CR7.
Zur Begrüßung des portugiesischen Weltstars waren 2009 zwischen 75.000 und 80.000 Zuschauer in das Bernabéu gepilgert. Fußball-Rekord! Nie zuvor und danach wohnten mehr Menschen einer Vorstellung bei. Stellt Real mit Mbappé sogar eine neue Bestmarke auf? Den zweiten Platz belegt übrigens Diego Maradona (19984, SSC Neapel), wobei die Zahl hierbei zwischen 65.000 und 75.000 schwankt. In Madrid wurden die Vorstellungen von Kaká (2009, 55.000) und Eden Hazard (2019, 50.000) ebenso beeindruckend besucht. Mindestens den Brasilianer und den Belgier wird Mbappé hinter sich lassen.
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