Krefeld/Saarlouis. Die Torfabrik der Liga (992 Treffer) war am Pfingstsamstag offenbar teilweise schon im „Werksferien-Modus“. So lässt sich vielleicht die 37:26 (18:11)-Pleite beim Aufstiegsaspiranten HSG Krefeld erklären. Kein einziges Tor der Rückraumachse Becker, Paetow, Kockler bis zur 40. Spielminute, dafür aber reichlich Fehlwürfe (23). Da ist die Bilanz, die ein enttäuschter Trainer Philipp Kessler hinterher zog, nachvollziehbar: „Das war deutlich zu wenig!“ Die Gastgeber dagegen holten sich – wie gewünscht – die Revanche für die Hinspiel-Niederlage und schossen sich vor über 1000 Zuschauern schon mal für die erste Partie in der Aufstiegsrelegation ein.
Schon gleich zu Beginn wurde erkennbar, daß die Eagles in der Glockenspitzhalle eindeutig „den Hut auf hatten“. Auch wenn ihr Spielmacher, der Ex-Saarlouiser Lukas Hüller, nur als Co-Kommentator der Live-Übertragung auf Sportdeutschland.TV mitwirken konnte, bestimmten die Gastgeber von Anfang an das Spiel. Sven Bartmann im Krefelder Kasten kam ebenso gut in die Partie, wie seine Vorderleute. Nach einer Viertelstunde leuchtete bereits eine 9:3-Führung von der Anzeigetafel, bevor der bis dahin einzige Torschütze auf Seiten der Saarländer, Lars Weissgerber den 4. Treffer für Saarlouis markierte. Auch die erste Auszeit, die Kessler kurz darauf beim 10:4 nahm, änderte am Spiel seiner Jungs kaum etwas. Trotzdem keimte dann so etwas wie Hoffnung auf, als sich die Saarländer, angetrieben von ihrem Kapitän Lars Walz auf 13:10 (23.) heran kämpfen konnten. Doch ein Dreierpack der Gastgeber erstickte diese Hoffnungen im Keim. Mit 18:11 wurden die Seiten gewechselt.
Und es wurde für die Saarländer nicht besser – im Gegenteil. Nach nur vier weiteren Spielminuten hieß es 22:13 und nach 43 Spielminuten wurde der Rückstand beim 27:17 erstmals zweistellig. Da war die Partie längst entschieden, der Widerstand der Saarländer nicht mehr vorhanden.
Nun hat diese Pleite auf die Tabelle und die gesamte positive Saison-Bilanz keinen Einfluss. Aber dennoch: So darf man sich nicht ergeben. Das Team hat nun im letzten Saisonspiel zu Hause gegen Düsseldorf am kommenden Samstag, noch einmal die Gelegenheit, ihre Fans zu versöhnen, die 1000-Tore-Marke zu knacken und ihrem Darek Jonczyk einen würdigen Karriere-Abschluss zu schenken.
Statistik HGS: Schlingmann 7 Paraden, Jonczyk 1 Parade, Weißgerber 13/4, Walz 6, Kockler 2, Szep-Kis 2, Kurotschkin 2, Paetow 1.
Siebenmeter: HGS 4/6, HSG 3/4
Zeitstrafen in Minuten: HGS 4, HSG 8
Zuschauer: 1016
