Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macron wegen seiner Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen an den jüdischen Staat inmitten der anhaltenden Eskalation mit der Hisbollah und Iran scharf angegriffen.
In einem am Samstag ausgestrahlten Interview mit französischen Medien hatte Macron eine "politische Lösung" für den Nahostkonflikt gefordert und sich dafür ausgesprochen, dass die westlichen Staaten "keine Waffen mehr für die Kämpfe in Gaza liefern" sollten. Er nannte die anhaltenden Feindseligkeiten "einen Fehler" und warnte davor, den Libanon in "ein neues Gaza" zu verwandeln.
Netanjahu antwortete mit einer Erklärung auf X, in der er sich direkt an Macron wendete. Israel kämpfe "an sieben Fronten gegen die Feinde der Zivilisation", argumentierte er und bezog sich dabei auf die Konflikte mit der Hamas, der Hisbollah, den Huthi sowie Iran und seinen Verbündeten in Syrien und im Irak. Er fügte hinzu:
"Alle zivilisierten Länder sollten fest an der Seite Israels stehen."
Weiter schrieb Netanjahu:
"Doch Präsident Macron und andere westliche Politiker fordern jetzt Waffenembargos gegen Israel. Schande über sie."
Laut dem Premier werde Israel "mit oder ohne ihre Unterstützung gewinnen". Und weiter:
"Aber ihre Schande wird noch lange anhalten, nachdem der Krieg gewonnen ist."
Der Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen, der am Montag in sein zweites Jahr geht, hat mehr als 41.000 palästinensische Opfer gefordert.
Ausgelöst wurden die Kämpfe durch einen Überraschungsangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.100 Israelis getötet und etwa 250 Geiseln genommen wurden.
In den vergangenen Wochen hat Israel seine Bombenangriffe im Libanon intensiviert und mit grenzüberschreitenden Bodenangriffen auf Einrichtungen der Hisbollah begonnen. Die propalästinensische Gruppe feuert seit Oktober 2023 zur Unterstützung der Hamas Raketen auf Israel ab.
Laut Israel ist die Operation für die sichere Rückkehr von 70.000 Einwohnern notwendig, die während der Angriffe der Hisbollah aus Nordisrael geflohen waren.
Während die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) bekannt gaben, dass 440 Hisbollah-Kämpfer getötet wurden, berichtete das libanesische Gesundheitsministerium, dass mehr als 2.000 Menschen durch israelische Angriffe ums Leben gekommen sind und mehr als 1,2 Millionen Menschen vertrieben wurden.
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