Ein britisches Sicherheitsteam hat im Jahr 2017 ein Abhörgerät in der persönlichen Toilette des damaligen Außenministers Boris Johnson gefunden, nachdem der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu die Einrichtung benutzt hatte, wie der ehemalige britische Politiker in seinen Memoiren behauptet.
Der Vorfall ereignete sich angeblich im britischen Außenministerium, das laut Johnson über eine Toilette verfügt, die "der Herrentoilette in einem noblen Londoner Club" ähnelt und sich in einem "geheimen Anbau" befindet, wie die britische Tageszeitung The Telegraph am Donnerstag berichtete.
Laut dem Artikel befand sich Netanjahu zu einem offiziellen Besuch in dem Gebäude und machte dort offenbar einen Toilettengang. Johnson schreibt:
"Es mag ein Zufall sein oder auch nicht, aber mir wurde gesagt, dass sie später, als sie regelmäßig nach Wanzen suchten, ein Abhörgerät im Donnerbalken fanden."
Der Politiker, der von 2019 bis 2022 Premierminister des Vereinigten Königreichs war, lehnte es ab, der Zeitung auf eine Anfrage hin weitere Einzelheiten mitzuteilen, und erklärte lediglich, dass alles, was veröffentlicht werden kann, bereits in den Memoiren mit dem Titel "Unleashed" enthalten sei.
Der Telegraph verglich die Episode mit der Entdeckung von sogenannten IMSI-Catchern oder StingRay-Überwachungsgeräten in Washington, D.C. im Jahr 2018, die Berichten zufolge den Versuchen des israelischen Geheimdienstes Mossad zugeschrieben wurden, das Telefon des damaligen US-Präsidenten Donald Trump zu hacken.
In der Nähe mehrerer sensibler Orte in der US-Hauptstadt, darunter auch dem Weißen Haus, wurden mehrere solcher Geräte gefunden, die einen normalen Mobilfunkmast imitieren, um ein Mobiltelefon dazu zu bringen, seine ID-Nummer preiszugeben.
Steigt "Bojo" bei der Mediengruppe "Telegraph" ein?
Johnson hat Berichten zufolge Gespräche mit ehemaligen hochrangigen Vertretern der britischen Konservativen über eine potenziell lukrative Führungsrolle in der Tory-nahen Mediengruppe Telegraph im Rahmen eines Übernahmeangebots geführt.
Die Zeitung, für die er früher eine Kolumne geschrieben hat, veröffentlicht jetzt eine Reihe von Exklusivauszügen aus seinen Memoiren.
Der jüngste Auszug enthielt die Enthüllung, dass die britische Regierung im Jahr 2021 während seiner Zeit als Premierminister eine Razzia in den Niederlanden in Erwägung zog, um etwa 5 Millionen Dosen des Oxford-Impfstoffs Covid-19 von AstraZeneca zu beschaffen, um den es zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU Streit gegeben hat.
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