Laut einem Bericht des Ministeriums für die wirtschaftliche Entwicklung Russlands wird die nationale Wirtschaft 2024 sowie im Laufe der nächsten drei Jahre schneller wachsen als ursprünglich erwartet. Als Gründe für eine positivere Prognose nannte das Ministerium die Steigerung der Arbeitsproduktivität, eine niedrige Arbeitslosigkeit und die strenge Politik der Zentralbank.
Gemäß der Prognose rechnet das Ministerium mit einer Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts um 3,9 Prozent bis Jahresende. Somit würde die Vorhersage vom April (2,8 Prozent) wesentlich überschritten. Im Laufe der kommenden drei Jahre werde das BIP um 2,5 beziehungsweise 2,6 und 2,8 Prozent wachsen. Insgesamt soll die russische Wirtschaft von 2024 bis 2027 um 12,3 Prozent wachsen.
Gleichzeitig warnte das Ministerium vor einer höheren Inflation. Ende 2024 werde sie sich auf 7,3 Prozent belaufen, wobei die ursprüngliche Prognose 5,1 Prozent betrug.
Das Wirtschaftswachstum sei vor dem Hintergrund einer niedrigen Arbeitslosigkeit zu erwarten. Die Prognose geht von einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent aus. Außerdem werde sich auch die Arbeitsproduktivität erhöhen, und zwar um 3,3 Prozent. Die Zeitung RBC zitierte hierbei einen Vertreter des Ministeriums:
"Reserven für die Steigerung der Arbeitsproduktivität sind enorm, vor allem in Niedriglohnbranchen mit hohem Anteil manueller Arbeit. Wir sehen gerade, wie Unternehmen diese Nischen aktiv nutzen. Der Ersatz der Handarbeit durch Maschinenarbeit ist also im Gange."
Die russische Zentralbank hält weiterhin an einer strengen Geldpolitik fest, der Leitzins liegt jetzt bei 18 Prozent. Die restriktiven Bedingungen werden sich nach Einschätzungen der RBC insbesondere dämpfend auf die Investitionstätigkeit und das Inflationswachstum auswirken.
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