In einem Interview mit dem Radiosender Komsomolskaja Prawda hat Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärt, dass viele Ausländer aus NATO-Staaten nach Russland auswandern wollen, um ihre Familien und Kinder zu retten. Grund dafür seien liberale Ideen und die Ablehnung traditioneller Werte im Westen.
Moskau habe zwar eine Liste sogenannter "unfreundlicher Länder", diese beziehe sich aber auf die Regierungen dieser Länder und nicht auf die Menschen. Sacharowa betonte:
"Wissen Sie, wie viele Bürger der NATO-Staaten in unsere Botschaften und Konsulate kommen, um Aufenthaltsgenehmigungen, Visa oder andere Dokumente zu erhalten? In manchen Ländern sind es Tausende."
"Manche kommen einfach mit ihren Familien und sagen: 'Wir gehen nicht weg, macht, was ihr wollt'", so Sacharowa. Wie die diplomatischen Vertretungen darauf reagieren, ließ sie offen.
Die russischen Behörden versuchen zunehmend, das Land für konservative Bürger aus dem Westen attraktiv zu machen. Diese Woche hat Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, wonach Ausländer, die sich der destruktiven ideologischen Agenda in ihrem Heimatland widersetzen, durch die Beantragung einer vorübergehenden Aufenthaltserlaubnis "humanitäre Unterstützung" bei den russischen Behörden suchen können. Diese Personen müssen weder Russischkenntnisse noch Kenntnisse der russischen Geschichte und Gesetze nachweisen.
Auch für Touristen ist die Einreise nach Russland einfacher geworden. Im August 2023 wurde das elektronische Visum eingeführt und gilt für Ausländer aus 55 Staaten. Die Beantragung kann online erfolgen. Das E-Visum ist ab Erhalt 60 Kalendertage gültig, der Aufenthalt in Russland darf jedoch nicht länger als 16 Tage dauern.
Mehr zum Thema - "Nach Russland für traditionelle Werte" – Putin ordnet Unterstützung für Ansiedlungswillige an