Die Routinekontrolle in einer Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Buchholz, gelegen am nördlichen Rand der Lüneburger Heide, entwickelte sich zu einem Feuerdrama, bei dem der mutmaßliche Urheber des Vorfalls zu Tode kam. Ein Polizist und eine Angestellte der Unterkunft wurden schwer verletzt. Die Polizei war aufgrund von "Streitigkeiten in einem Zimmer" der Bewohner gerufen worden. Der Beamte soll laut unbestätigten Medienberichten in Lebensgefahr schweben.
Laut der lokalen Lüneburger Landeszeitung wurden die Beamten gegen Mittag von den Mitarbeitern der Unterkunftsanlage wegen Streitigkeiten unter Bewohnern gerufen. Dabei brachte ein mutmaßlicher Bewohner Flüssigkeit zum Brennen, wodurch eine Verpuffung in dem Zimmer ausgelöst wurde. Die Beamten hätten demnach zuvor Benzingeruch wahrgenommen. Das Gebäude geriet in Vollbrand, wobei das Feuer sofort seinen Weg suchte. Insgesamt sollen 30 Wohncontainer gebrannt haben. Das Hamburger Abendblatt berichtet (Bezahlschranke):
"Offenbar zündete dann ein Bewohner ein Zimmer an, in dem sich auch ein Polizeibeamter und eine Mitarbeiterin der Unterkunft aufhielten. Laut Wiebke Hennig, Polizeisprecherin im Landkreis Harburg, kam es dann offenbar zu einer Explosion."
Der Beamte und die Heimmitarbeiterin sollen aufgrund der Verpuffung und dem unmittelbaren Feuerereignis "schwerste Brandverletzungen erlitten" haben. Der 44-jährige Polizist wurde laut Bild-Informationen mit dem Rettungshubschrauber in die Spezial-Klinik Boberg nach Hamburg geflogen.
Über den Zustand des mutmaßlichen Täters, der vermutlich mit Benzin hantiert hatte, gab es noch keine verlässlichen Aussagen. Die Bild-Zeitung berichtete von vor Ort:
"Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot angerückt, löscht die Brände. Insgesamt soll es 20 Verletzte geben. Ein Mann, vermutlich der Brandstifter, kam im Feuer um."
So sollen die Mitarbeiter der Anlage "gegen 11 Uhr einen komischen Geruch festgestellt und die Polizei alarmiert haben". Als ein Beamter dann das verdächtige Zimmer überprüfen wollte, zündete laut bisherigen Ermittlungen "der Bewohner die brennbare Flüssigkeit an". Laut Medienberichten musste das Heim komplett geräumt werden, da mehrere Container unmittelbar in Brand gerieten. Im Vorjahr berichtete das Online-Magazin Nius über die Container-Anlage im Rahmen einer Dokumentation. Der Titel lautete: "Stern Buchholz: Die Geschichte über das Scheitern eines Flüchtlingsheims".
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