Bratislava (dpa) - Die wenigen Freiwilligen, die in der Slowakei Flüchtlinge unterstützen wollen, fühlen sich gemobbt. Mehrere Bürger, die einzelnen Flüchtlingsfamilien Unterkunft bieten wollten, seien von anderen Dorfbewohnern bedroht worden und würden sich diesen Schritt nun wieder überlegen. Das berichtete Peter Brenkus von der Hilfsorganisation «Pokoj a dobro» («Ruhe und Wohltat») der Tageszeitung «Sme» (Freitag).Die Organisation bereitet in staatlichem und kirchlichem Auftrag die Betreuung jener 149 ausgewählten Christen vor, die die slowakische Regierung aus dem Irak einfliegen will. Diese symbolische Geste hatte Innenminister Robert Kalinak am Montag als freiwilligen slowakischen Beitrag anstelle verpflichtender EU-Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen präsentiert.Nach einem am 22. September gefassten Mehrheitsbeschluss der EU-Innenminister sollte die Slowakei innerhalb von zwei Jahren 1502 jener 120 000 Flüchtlinge aufnehmen, die die EU mittels Quoten aufteilen will. Dagegen reichte die Slowakei am Mittwoch eine formelle Klage beim EU-Gerichtshof in Luxemburg ein. Seit Jahresbeginn 2015 gewährte die Slowakei nur acht Menschen Asyl.