Istanbul (dpa) - Nach dem EU-Gipfel mit der Türkei hat die Regierung in Ankara einem Medienbericht zufolge ihr Vorgehen gegen illegal in die EU reisende Flüchtlinge verschärft. Seit Wochenbeginn hätten Sicherheitskräfte fast 3000 Flüchtlinge daran gehindert, von der westtürkischen Region Ayvacik aus zur griechischen Insel Lesbos überzusetzen, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Freitag. 35 mutmaßliche Menschenschmuggler seien festgenommen worden. An den Operationen auf einem 50 Kilometer langen Küstenabschnitt seien 300 Sicherheitskräfte beteiligt gewesen. Die illegalen Überfahrten nach Lesbos seien seitdem fast gestoppt worden. Bei dem Sondergipfel am vergangenen Sonntag hatten die EU und die Türkei einen gemeinsamen Aktionsplan beschlossen, um den Zustrom von Flüchtlingen nach Europa einzudämmen. Die EU hat Ankara dafür unter anderem Finanzhilfen in Höhe von drei Milliarden Euro, Visa-Erleichterungen und eine Wiederbelebung des Beitrittsprozesses in Aussicht gestellt. Die Türkei ist das wichtigste Transitland auf dem Weg nach Europa. Das Land hat nach offiziellen Angaben alleine 2,2 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.