Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Donnerstag vor wichtigen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Druck gestanden. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0560 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die EZB hatte den Euro-Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,0612 Dollar festgesetzt.Entscheidende Impulse blieben im Vormittagshandel aus. Der Nachmittag gehört dann überwiegend der EZB. Der EZB-Rat dürfte nach seiner zweitägigen Sitzung verkünden, inwieweit die Geldpolitik im Euroraum weiter gelockert wird. Nach zahlreichen Hinweisen ranghoher Zentralbanker gilt ein solcher Schritt unter Fachleuten als ausgemacht. Unklarheit herrscht aber über die Maßnahmen, mit denen sich die Notenbank gegen die schwache Inflation stemmen wird. Analysten halten eine Ausweitung der im März gestarteten Geldschwemme und eine weitere Zinssenkung für möglich.Die USA sollten dabei nicht aus dem Blick verloren werden. Dort steht mit dem ISM-Index für die Dienstleister nicht nur eine wichtige Konjunkturzahl an. Zudem wird sich Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress zur wirtschaftlichen Entwicklung äußern. Dies hatte sie bereits am Mittwochabend in anderem Rahmen getan und dabei eine klare Neigung erkennen lassen, die lange erwartete Zinswende im Dezember einzuleiten.