Frankfurt/Main (dpa) - Europas Währungshüter erwarten trotz ihrer massiven Geldschwemme nur einen minimalen Anstieg der Verbraucherpreise im laufenden Jahr. Das Wachstum im Euroraum dürfte aber etwas stärker ausfallen als bisher erwartet, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt.Nach den Angaben hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Inflationsprognose für 2015 bei 0,1 Prozent belassen. In den beiden Folgejahren dürfte sich das billionenschwere Programm zum Kauf von Staatsanleihen nach der Vorhersage etwas stärker auf den Preisauftrieb auswirken. Demnach steigen die Verbraucherpreise 2016 um 1,0 (bisher 1,1) Prozent. Für 2017 sagen die Notenbanker nun eine Inflationsrate von 1,6 (bisher: 1,7) Prozent voraus. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter 2 Prozent an.Im November verharrte die Inflation vor allem wegen gesunkener Energiepreise bei 0,1 Prozent. Dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Denn Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben, in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.Gleichzeitig sehen die Notenbank-Experten die Konjunkturaussichten etwas rosiger. Für das laufende Jahr erwarten sie mit 1,5 Prozent etwas mehr Wachstum als bisher (1,4 Prozent). Die Prognose für 2016 wurde bei 1,7 Prozent belassen. Für 2017 sagen die Notenbanker ein leicht nach oben korrigiertes BIP-Wachstum von 1,9 (bisher: 1,8) Prozent voraus.