Brüssel (dpa) - Der belgische König Philippe (55) hat gereizt auf Medienenthüllungen reagiert, wonach er und seine Frau, Königin Mathilde, am Wochenende des höchsten Terroralarms im Ausland urlaubten. Bei einem Besuch des wallonischen Regionalparlaments sprach der Souverän am Mittwoch von «Belanglosigkeiten» im Vergleich zum Leiden von Angehörigen der Attentats-Opfer in Paris und in der malischen Hauptstadt Bamako. Der seit knapp zweieinhalb Jahren regierende Philippe ging laut Nachrichtenagentur Belga nicht näher auf den Bericht des französischen Satire- und Enthüllungsblatts «Le Canard Enchainé» ein. Er sagte in Namur, er habe am Dienstag mit Familien der Opfer von Paris und Bamako gesprochen. «Ich habe viel Leid gehört.» Die Zeitung berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, das Königspaar habe am Wochenende des 21. und 22. November in einem Luxushotel des bretonischen Küstenorts Quiberon verbracht, während in Brüssel die höchste Stufe des Terroralarms ausgerufen wurde. Auf einem Bild ist der Monarch lesend zu sehen - im Bademantel. Das Büro von Premierminister Charles Michel reagierte bereits kurz nach Bekanntwerden der Medieninformationen. Das Staatsoberhaupt habe sich während des Terroralarms ständig beim Regierungschef über die Lage informiert, teilte das Büro laut Rundfunksender RTBF mit. Der höchste Terroralarm in Brüssel war am 21. November aus Sorge vor möglichen Anschlägen ausgerufen worden. Stufe 4 bedeutet, dass eine «ernste und unmittelbare» Bedrohung besteht. Behörden hatten davor gewarnt, dass sich zwei Terrorverdächtige in der Stadt aufhalten könnten, darunter möglicherweise Staatsfeind Nummer Eins, Salah Abdeslam. Er ist der Bruder eines der Pariser Selbstmordattentäter und wohnte zuvor im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek.