Nach dem bitteren WM-Aus zeigt sich Raymond van Barneveld frustriert. Der 58-Jährige gesteht Motivationsprobleme und sucht einen Antreiber. Nach seinem frühen Aus bei der Darts-WM hat Raymond van Barneveld eine schonungslose Selbstabrechnung vorgenommen und sein Jahr als "vergeudet" bezeichnet. Der fünfmalige Weltmeister war klar gegen den Schweizer Stefan Bellmont in der ersten Runde gescheitert und sagte: "Weihnachten bedeutet mir dieses Jahr nichts. Ich habe nichts zu feiern", sagte der Niederländer dem Portal "NU.nl". Noch mehrere im Rennen: Spielplan der Darts-WM – dann werfen die Deutschen Einen erneuten Rücktritt schließt van Barneveld trotz zahlreicher Rufe von außen aus – vor allem aus finanziellen Gründen. "Ich habe zwar Millionen an Preisgeldern verdient, aber ein Großteil davon ging an die Steuerbehörden und war für meine Scheidung und Reisekosten. Ich muss weitermachen", erklärte der 58-Jährige, der seine Karriere bereits im Dezember 2019 beendet, knapp ein Jahr später aber sein Comeback verkündet hatte. Van Barneveld hofft auf finanzielle Unterstützung Der Darts-Routinier sprach auch offen über seine Fitnessprobleme: "Ich würde gern abnehmen und fitter werden, aber ich bin ziemlich faul. Manchmal sitze ich tagelang auf dem Sofa, scrolle durch mein Handy und tue nichts. Ich brauche jemanden, der mich von der Couch holt." Er schaffe es seit Jahren nicht, sich selbst "einen Tritt in den Hintern zu verpassen" – und suche nach einem "Antreiber". Für diesen hat van Barneveld klare Vorstellungen. Er solle zu ihm sagen: "Herr Van Barneveld, auch Sie müssen einen ordentlichen Arbeitstag von 9 bis 17 Uhr absolvieren, genau wie jeder andere Bürger. Danach ist Freizeit." Allerdings: Die Kosten für einen solchen Betreuer schätzt er auf 2.000 bis 4.000 Euro monatlich. "Wenn man selbst nicht viel Preisgeld gewinnt, muss man eben drauflegen. Ich hoffe, es gibt Sponsoren, die helfen können", sagte der Niederländer. Bis zu seinem 60. Lebensjahr will van Barneveld weiterspielen, obwohl er sich seit drei Jahren über sein Niveau "zu Tode" erschreckt. Den Rat, einfach das Werfen zu genießen, weist er entschieden zurück: "Das ist das Dümmste, was man mir sagen kann. Gewinnen zählt allein. Dafür muss ab jetzt alles andere zurückstehen."