Weltweit existieren 200.000 verschiedene Mottenarten. Zu den bekanntesten und auch lästigsten Arten zählen Lebensmittel- und Kleidermotten. Wie Sie einen Befall erkennen und bekämpfen.
Während sich Textilmotten vorzugsweise in Kleiderschränken aufhalten, ziehen Lebensmittelmotten Küchen oder Vorratskammern vor. Rein optisch gesehen unterscheiden sich die beiden Mottenarten nur geringfügig voneinander: Beide sind nachtaktiv und nur wenige Millimeter groß, haben eine bräunliche Färbung und können fliegen. Der größte Unterschied liegt darin, dass Kleidermotten nur Textilien schaden, während Lebensmittelmotten – genauer gesagt ihre Hinterlassenschaften – gesundheitsschädlich für Menschen sind. Hinzukommt, dass sich beide Populationen rasend schnell vermehren, wenn der Befall nicht rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Je nachdem, ob Sie Lebensmittelmotten bekämpfen wollen oder Kleidermotten bekämpfen, empfehlen sich unterschiedliche (Haus-)Mittel und Vorgehensweisen. Wir verraten Ihnen, welche.
Wurde eine weibliche Lebensmittelmotte befruchtet, kann sie nur noch über kurze Distanzen fliegen. Daher bewegt sie sich meist krabbelnd oder hüpfend an den Wänden vorwärts auf der Suche nach einer geeigneten Brutstelle. Hat sie ein geeignetes Nest gefunden, vorzugsweise an einem trockenen und dunklen Ort, kann sie bis zu 500 Eier ablegen – in Lebensmittelvorräten, die in leicht zugänglichen Papier- und Plastiktüten aufbewahrt werden: wie zum Beispiel Getreide oder Nüsse, Mehl oder Reis, Hülsenfrüchte oder Saatgut. Sogar Tee und Schokolade stehen auf dem Speiseplan.
Sie krabbeln durch kleinste Öffnungen und gelangen so selbst in geschlossene Verpackungen. Anschließend schlüpfen die Larven und verunreinigen Ihre Vorräte. Spätestens wenn Ihnen die fadenartigen Gespinste ins Auge springen, die Ihre Lebensmittel wie ein Kleber zusammenhalten, erkennen Sie den Befall. Da die Larven tagaktiv sind, könnten sie (rein theoretisch) auch ein wichtiges Indiz sein. Allerdings werden sie aufgrund ihrer weißlichen Färbung mit dem bloßen Auge auf weißen Wänden kaum wahrgenommen. Daher sollten Sie alle Vorräte kontrollieren.
Sie werden durch den Geruch von Tierfasern – wie zum Beispiel Wolle, Pelz und Leder – geradezu magisch angezogen. Aber auch Schweißrückstände auf den Textilien locken Kleidermotten an. Trotzdem sind sie nicht der Grund für die kreisrunden Löcher in den Kleidungsstücken, sondern ihre Larven. Sie schlüpfen bereits zwei Wochen später, nachdem das Weibchen ihre bis zu 250 Eier an einem dunklen und trockenen Ort abgelegt hat. Sie verpuppen sich zwar schon nach drei Monaten und leben im Anschluss nur noch knapp drei Wochen, das ist aber immer noch genügend Zeit, um großen Schaden im Kleiderschrank anzurichten.
Doch warum bevorzugen die Larven eigentlich Tierhaare? Die Erklärung ist denkbar einfach: Das darin enthalte Keratin fördert ihr Wachstum. Aus diesem Grund fressen sie in der Regel auch keine Textilien an, die aus rein pflanzlichen oder synthetischen Stoffen (wie zum Beispiel Baumwolle oder Leinen) bestehen. Denn sie schlagen ihnen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen – und können von den Larven nicht verdaut werden. Und da Kleidermotten von Mai bis September Hochsaison haben, ist es für sie ein Leichtes, durch ein geöffnetes Fenster in Ihre Wohnung zu gelangen. Darum müssen Sie stets wachsam sein.
So gehen Sie gegen Lebensmittelmotten vor:
Noch ein Tipp: Halten Sie Ihre Küche sauber, da herumliegende Krümel bereits Lebensmittelmotten anlocken können. Und achten Sie schon beim Einkaufen darauf, dass keine Verpackung Löcher aufweist – denn die meisten mit Eiern oder Larven befallenen Lebensmitteln bringen Sie sich aus dem Supermarkt mit nach Hause. Und nicht durch das Zufliegen durch ein geöffnetes Fenster.
So gehen Sie gegen Kleidermotten vor:
Noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Sie Kleidungsstücke im Keller oder auf dem Dachboden lagern, haben Kleidermotten leichtes Spiel. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Textilien in Zeitungspapier zu wickeln – da die Insekten erwiesenermaßen Druckerschwärze nicht mögen. Zudem ist es sinnvoll, die Kisten regelmäßig auf einen Befall zu untersuchen.