Normalerweise sind Partnerschaften zwischen einem Team und einem Rahmenlieferanten recht langfristige Arrangements. Ungewöhnlicherweise hat sich das MS Racing-Team nun nach nur einer Saison von der US-Marke Intense verabschiedet.
MS Racing und Intense – diese Kollaboration hat im Winter 2023/2024 bei nostalgischen Downhill-Fans definitiv für Aufregung gesorgt. Schließlich fallen einige der größten Erfolge der an Erfolgen nicht armen MS Racing-Historie in die frühen 2000er-Jahre, als Chris Kovarik & Co. bereits auf Intense-Bikes unterwegs waren. Der zweite Versuch in der vergangenen Saison hat mit dem World Cup-Sieg von Eleonora Farina in Les Gets zwar durchaus Früchte getragen, dürfte sich im Rückblick allerdings nicht nur aufgrund der sehr kurzen Laufzeit von bloß einem Jahr als deutlich weniger geschichtsträchtig erweisen. Intense-Fans müssen dem Downhill World Cup allerdings nicht den Rücken drehen, denn die US-amerikanische Kultmarke bleibt aller Voraussicht nach mit ihrem Factory-Team unter der Leitung von Joe Breeden im Rennen.
Auffällig ist die etwas kryptische Verabschiedung des MS Racing-Managements auf Instagram, in die man durchaus Uneinigkeiten über die Entwicklungsausrichtung hineinlesen kann. So wurde anscheinend ein Intense M1-Prototyp mit Pinion-Getriebe entwickelt, der unseres Wissens nach allerdings nie im World Cup zum Einsatz gekommen ist. Für MS Racing steht nach eigener Aussage fest, dass die Zukunft den Getriebe-Bikes gehört, was einen starken Hinweis darauf geben könnte, mit welchem Rahmenlieferanten die Österreicher künftig kooperieren wollen. Eine Meldung dazu möchte das Team in den kommenden Wochen abgeben.
Geht man davon aus, dass kein eigener Rahmen entwickelt werden soll, dann erscheint die neuseeländische Firma Zerode als passender Partner – schließlich setzt diese ausschließlich auf Getriebe-Bikes und hat soeben das Ende ihres eigenen World Cup-Programms verkündet. Zudem hat auch Zerode mitgeteilt, dass man weiterhin im World Cup vertreten bleiben wird. Auch Gamux scheint aufzustocken, hier wird allerdings eine Partnerschaft mit Reece Wilson und eventuell dem Management des Unior-Teams gemutmaßt. Es ist allerdings auch denkbar, dass MS Racing sich einen sehr kleinen Partner sucht und die finanzielle Unterstützung, die es benötigt, um 2025 ein World Cup-Team zu betreiben, woanders auftreibt. Es scheint so, dass wir uns einfach etwas gedulden müssen, bis hier Gewissheit herrscht. Hier findet ihr den aktuellen Stand im Fahrerkarussell.
Der Abschiedspost auf Instagram ins Deutsche übersetzt:
Unserer Meinung nach liegt die Zukunft der Mountainbike-Innovation in der Getriebetechnologie. Wir haben eine Verbindung zwischen Pinion und Intense hergestellt, die es ihnen ermöglicht hat, ihre bestehende Plattform so zu entwickeln, dass sie ein Getriebe aufnehmen konnte, so dass sie wirklich damit beginnen konnten, die unserer Meinung nach effizienteste Technologie für Mountainbikes zu testen, deren Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft wird. Intense hat es geschafft, ein M1 mit einem Getriebe zu bauen und dieses Bike mit unserer Hilfe weiterzuentwickeln, und wir hoffen, dass sie dieses Experiment fortsetzen können.
Damit schließt sich ein weiteres Kapitel in der Geschichte von MS Racing. Wir sind dankbar, dass Jeff und der Rest des Intense-Teams an Bord gekommen sind. Intense ist eine großartige Marke mit einer langen Geschichte, und wir sind begeistert, ein Teil davon gewesen zu sein. Wir freuen uns darauf, zu sehen, wie sie sich in diesem Jahr und in Zukunft entwickeln, und mit ihnen in diesem Jahr an den Start zu gehen.
Was unsere Zukunft angeht, so haben wir schon seit einiger Zeit etwas in der Hinterhand; wir werden alle in den kommenden Wochen über unsere Zukunft informieren.
Was sagst du zum plötzlichen Ende der MS Racing Partnerschaft mit Intense?
