Fred Kerley erregte am Donnerstag nicht durch Sportliches Aufsehen. Er soll sich an einem Tatort "aggressiv" verhalten haben – die Polizei reagierte darauf. Bei den Olympischen Spielen in Paris hat der US-Amerikaner Fred Kerley die Bronzemedaille im Sprint über die 100 Meter gewonnen. Ein knappes halbes Jahr später macht der frühere Sprint-Weltmeister außerhalb des Sports auf sich aufmerksam. Der 29-Jährige ist nach einem Zwischenfall mit der Polizei in Miami zuerst mit einem Elektroschocker betäubt und danach festgenommen worden. Laut Angaben der örtlichen Behörden kam es zu dem Vorfall, als Kerley in der Nähe eines Tatorts in South Beach versucht haben soll, Zugang zu einem abgesperrten Ermittlungsbereich zu erhalten. Die Polizei erklärte, Kerley habe sich nach seinem Fahrzeug erkundigen wollen, das unweit des Tatorts geparkt gewesen sei. Dabei habe er sich laut Polizei "aggressiv" verhalten und wiederholte Aufforderungen, sich zurückzuziehen, ignoriert. Kerley erschien wohl vor Gericht Es folgte ein Handgemenge, bei dem mehrere Beamte versucht haben sollen, ihn zu bändigen. Nach Angaben der Polizei setzten die Beamten schließlich einen Elektroschocker ein, nachdem Kerley weiterhin Widerstand geleistet habe. Zuvor sollen vier Beamte versucht haben, ihn durch Schläge auf Kopf, Brust und Rücken unter Kontrolle zu bringen. Fred Kerley wurde wegen Widerstands gegen die Festnahme ohne Gewaltanwendung, Körperverletzung gegen einen Beamten und ordnungswidrigem Verhalten angeklagt. Er wurde ins Mount Sinai Medical Center gebracht, um seine Verletzungen untersuchen zu lassen. Laut dem Fernsehsender Local 10 WPLG sei Kerley bereits am Freitagnachmittag vor Gericht erschienen. Sein Anwalt, Yale Sanford, bezeichnete demnach den Vorfall als ein "Missverständnis". Er kritisierte das Vorgehen der Polizei und betonte, dass Kerley ein "vorbildlicher Bürger" sei. Der Anwalt sprach von einer "Überreaktion" der Behörden.
