Ulrike Folkerts stand seit 1987 in mehr als 100 Produktionen vor der Kamera. In der Liebe setzt die Schauspielerin seit mehr als zwei Jahrzehnten nur auf eine Person. Wer sich zu seiner sexuellen Ausrichtung bekennt, der ringt leider oftmals nicht nur mit sich selber, sondern auch mit der Ungewissheit, wie denn das Umfeld und die Öffentlichkeit mit dem Outing umgeht. Im Fall von Schauspielerin Ulrike Folkerts , die im Jahr 1999 von der "Bild"-Zeitung im Rahmen des schwul-lesbischen Songcontests ungefragt geoutet wurde (Folkerts saß seinerzeit in der Jury und das Boulevard-Blatt hat daraus "Schlüsse gezogen"), war die Zeit danach nicht einfach. "Das war, wie durch eine Welle geschleudert zu werden", sagte sie dem "Bunte"-Magazin im Jahr 2019. Die Welle hinterließ aber nicht nur einen Menschen in kurzzeitiger Schockstarre. 25 Jahre nach ihrem unfreiwilligen Outing steht Ulrike Folkerts selbstbewusst im Leben und teilt ihre Gedanken und ihre Liebe mit einer Partnerin, die ebenfalls in der Öffentlichkeit steht. Ihr Name: Katharina Schnitzler. Die erfolgreiche Fotografin und Zeichnerin ist eine deutsche Künstlerin, die schon seit den frühen Neunzigern kreativ unterwegs ist. Auf ihrer eigenen Webseite bezeichnet sich die gebürtige Düsseldorferin als "Forscherin im Dazwischen". Was man sich darunter vorstellen kann, bringt die 59-Jährige wie folgt auf den Punkt: "Ich möchte, dass meine Bilder vielschichtig sind, der Betrachter sie nicht leer sieht, sondern seine subjektive Wahrnehmung das Bild immer wieder verändert. Der Facettenreichtum allen Seins, beinhaltet Momente, in denen alles möglich scheint", sagt Katharina Schnitzler über ihr künstlerisches Anliegen. "Positiver Schicksalsschlag" Zusammengekommen sind Ulrike Folkerts und Katharina Schnitzler im Jahr 2003. In der Talkshow "3 nach 9" beschrieb die Schauspielerin ihre Zusammenkunft einst als "positiven Schicksalsschlag". Die erfolgreiche Fotografin und die "Tatort"-Kommissarin: Das passt in allen Lebenslagen. Im Jahr 2008 veröffentlicht das Paar gar ein gemeinsames Buch mit dem Titel "Glück gefunden". In einem Interview auf der Frankfurter Buchmesse beschreibt sich Katharina Schnitzler als "neugierige Beobachterin des Lebens". Mit Hilfe ihrer Fotos findet sie einen ganz "besonderen Zugang" zu den Menschen und den "Dingen des Alltags", so die Künstlerin. In unzähligen Ausstellungen hat sich Katharina Schnitzler seit dem Beginn ihrer künstlerischen Lebensreise emotional und gedanklich ausdrücken können. Überall in Deutschland stellt sie über viele Jahre ihre Arbeiten und Bilder erfolgreich aus, zuletzt im Kunstverein Erlangen unter dem Ausstellungs-Banner "Look at the birds". Für die Kunst und natürlich auch für ihre Lebenspartnerin Ulrike Folkerts ist Katharina Schnitzler ein Glücksfall: "Ich kann mich jeden Morgen daran erfreuen, wenn ich aufwache und meine Freundin sehe – bei ihr habe ich das Gefühl, ich werde geliebt, genau so, wie ich bin", schwärmte die "Tatort"-Kommissarin kurz vor Beginn der Pandemie im "Bunte"-Magazin. Fünf Jahre später lebt das Paar immer noch glücklich vereint im Berliner Arbeiterstadtviertel Wedding. Da haben wohl zwei tatsächlich ihr "Glück gefunden". Teilen Sie Ihre Meinung mit Wie gefiel Ihnen der neueste "Tatort"? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de . Bitte nutzen Sie den Betreff "Tatort" und begründen Sie.
