Laut Handelskammer-Präses Norbert Aust erwartet die Hamburger Wirtschaft ein eher trübes Jahr. Die Politik fordert er zu Reformen auf. Einige Vorschläge lehnt Aust dagegen ab.
Die Handelskammer Hamburg hat die Landespolitik aufgefordert, mehr für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts zu tun. Es gebe "viele Beispiele dafür, dass der Wirtschaft in unserer Stadt nicht die nötige Priorität eingeräumt wird", sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Dienstag bei der "Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns". An die eingeladenen Gäste aus der Politik um Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) appellierte er, auf die Vorschläge aus der Wirtschaft zu hören.
Die Aussichten der Hamburger Wirtschaft auf das kommende Jahr seien eher trüb, sagte Aust. Neben Investitionen in die Infrastruktur rief er zu Reformen zum Abbau von Regulierungen auf. Den Einstieg der Schweizer Großreederei MSC beim städtischen Hafenlogistiker HHLA begrüßte der Handelskammer-Präses. Zur weiteren Stärkung des Standorts brauche es aber noch mehr Wettbewerb, sagte Aust, der dazu einen Ausbau des Hafens auf brachliegenden Flächen vorschlug.
Subventionen für die Privatwirtschaft oder arbeitnehmerfreundliche Vorschläge wie eine Vier-Tage-Woche lehnte Aust entschieden ab. "Es jedem und jeder recht zu machen", könne noch eine Weile gut gehen, betonte er. "Aber am Ende drohen wir alles zu verspielen", sagte Aust. Um dem Fachkräftemangel zu lösen, müsse man dagegen das Arbeitsvolumen erhöhen. "Das bedeutet vor allem mehr und länger arbeiten", sagte Aust.