Die brandenburgischen Sicherheitsbehörden untersuchen derzeit die Hintergründe eines mutmaßlichen Anschlagsplans, nachdem ein Jugendlicher in Zossen festgenommen wurde. Der 15-Jährige bleibt weiterhin in Polizeigewahrsam, um eine mögliche terroristische Bedrohung abzuwenden, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam mit.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam und die Polizei hielten sich mit weiteren Informationen mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte des Jugendlichen zurück. Nähere Auskünfte könnten wegen der laufenden Ermittlungen und wegen des Persönlichkeitsschutzes derzeit nicht erteilt werden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Auch zu den Anschlagsplänen machte die Behörde keine weiteren Angaben.
Den Ermittlern seien mutmaßlich politisch motivierte Anschlagsplanungen in der Weihnachtszeit bekannt geworden, an Heiligabend hätten sich die Informationen verdichtet, hieß es. Auch wie die Polizei an den entscheidenden Hinweis gelangte, ließ die Staatsanwaltschaft offen.
Der Tagesspiegel berichtet unter Berufung aus Sicherheitskreisen, dass der Verdächtige 15 Jahre alt sei. Er habe die deutsche Staatsbürgerschaft und einen irakischen Migrationshintergrund seitens der Eltern. Die Ermittler gehen danach von einem islamistischen Motiv aus. Das bestätigt auch der rbb: Der Junge sei per Telegram mit Personen in Kontakt gewesen, "die beim Islamischen Staat (IS) vermutet werden". Der ARD zufolge soll ein ausländischer Nachrichtendienst dem Bundesamt für Verfassungsschutz die entscheidenden Hinweise geliefert haben.
Am ersten Weihnachtsfeiertag griff ein Spezialeinsatzkommando der Polizei in Zossen (Landkreis Teltow-Fläming) zu. Der Jugendliche wurde festgenommen, da Hinweise auf eine politisch motivierte Anschlagsplanung während der Weihnachtszeit vorlagen. Der evangelische Bischof Christian Stäblein zeigte sich laut Berliner Zeitung erschüttert:
"Mit Schrecken habe ich vernommen, dass möglicherweise zu Weihnachten ein Anschlag auf eine Kirche in Berlin geplant war."
Der Jugendliche wurde in präventiven Gewahrsam genommen, um eine Straftat zu verhindern. Das brandenburgische Polizeigesetz erlaubt eine Ingewahrsamnahme zur Terrorabwehr zunächst für zwei Wochen, mit der Möglichkeit einer Verlängerung.
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