Auswärts hat der BVB bisher noch keinen einzigen Sieg in der aktuellen Bundesliga-Saison holen können. Doch das sollte sich am Sonntag ändern. Der Bann ist gebrochen: Im siebten Versuch hat der BVB seinen ersten Auswärtssieg der Bundesliga-Saison eingefahren. In Wolfsburg gewann das Team von Trainer Nuri Şahin mit 3:1, spielte dabei rund eine halbe Stunde in Unterzahl. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hatte Nationalspieler Pascal Groß die Rote Karte gezeigt (62. Minute). Die Treffer des BVB fielen alle in der ersten Hälfte, alle binnen fünf Minuten. Donyell Malen (25.) eröffnete den Torreigen, Maximilian Beier (28.) und Julian Brandt (30.) legten nach. Für die "Wölfe" war Denis Vavro im zweiten Durchgang erfolgreich (58.). Der Sieg hat für den BVB auch in der Tabelle erfreuliche Folgen. Weihnachten verbringt Dortmund auf dem sechsten Rang, zog an Stuttgart und Freiburg vorbei. So lief das Spiel In Wolfsburg standen Donyell Malen und der zuletzt verletzte Julian Brandt, beide neu in der Startelf, sofort im Mittelpunkt. Nach starkem Dribbling Malens über den Flügel fand der Niederländer im Zentrum den aufgerückten Brandt, der den Ball aus kurzer Distanz leicht überrascht über das Tor jagte. Da waren gerade einmal 77 Sekunden gespielt. Früh war eine klare Steigerung der Dortmunder gegenüber dem schwachen 1:1 gegen die TSG Hoffenheim vom vorigen Wochenende zu erkennen. Immer wieder fand der BVB die Lücken in der VfL-Abwehr, zeigte jedoch zu Beginn Mängel in der Chancenverwertung. Erst schoss Brandt (15.) nach Vorlage von Dortmunds Stürmer Serhou Guirassy erneut über das Tor, ehe Jamie Gittens nur drei Minuten später Guirassy (18.) erstklassig freispielte, der Torjäger jedoch kläglich verzog. Besser machte es erst Malen nach Ecke von Ramy Bensebaini, als er von den Wolfsburgern unbedrängt einschoss. Angeführt von den glänzend aufspielenden Malen und Brandt, die Wolfsburg immer wieder Probleme bereiteten, drückte der BVB den Gastgeber in die eigene Hälfte - und spielte wunderschöne Treffer heraus. Erst schickte Brandt nach einem Abpraller den durchgestarteten Beier tief, der allein vor dem Tor eiskalt vollstreckte, dann revanchierte sich der Youngster, indem er im Zuge eines Bilderbuch-Angriffs für Brandt auflegte. Diesmal traf der 28-Jährige aus dem Rückraum ins linke untere Eck. Nach der Pause brachte VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl frische Kräfte - und der eingewechselte Lukas Nmecha (49.) vergab sofort eine Großchance. Im Eins-gegen-Eins scheiterte der Angreifer an BVB-Torwart Gregor Kobel. Dortmund gestand dem stärker aufkommenden Gegner nun zu viele Räume zu, Mohamed Amoura (53.) zielte knapp über die Latte. Als Vavro eine Ecke von Maximilian Arnold einköpfte, wuchs beim VfL gar neue Hoffnung. Jene stieg, als Groß nach einem Foul an Amoura an der Strafraumgrenze vom Platz gestellt wurde, der Nationalspieler war letzter Mann. Zu zehnt hatte der BVB alle Hände voll zu tun, die Wölfe im Zaum zu halten.