In Frankfurt entsteht Hessens erste Urnenbegräbniskirche. Um die 2.500 Urnen sollen dort einmal in Wänden beigesetzt werden. Jetzt gibt es Neues zum Zeitplan.
Nach Verzögerungen soll im kommenden Jahr eine Urnenbegräbniskirche in Frankfurt eröffnet werden. "Wenn alles nach Plan geht, werden die Umbauarbeiten Ende Januar starten", sagte Verena Maria Kitz vom Zentrum für Trauerseelsorge St. Michael. Mit einer Eröffnung werde dann Ende des dritten Quartals gerechnet.
Nach Angaben des Bistums Limburg ist es die erste Urnenbegräbniskirche in Hessen. Sie wird in der denkmalgeschützten Trauerkirche St. Michael im Stadtteil Nordend entstehen. Dort sollen in Wänden um die 2.500 Urnen Platz finden. Die Idee sei, einen gastfreundlichen Ort zu bieten, sagte die Trauerbegleiterin. Die Konfession solle keine Rolle spielen. Anonyme Beisetzungen seien aber nicht erwünscht.
Kosten von rund 3,1 Millionen Euro
Die Kosten für den Umbau der Kirche werden laut Kitz rund 3,1 Millionen Euro betragen, von denen das Bistum 1,4 Millionen Euro beisteuert. Der Rest soll über den Verkauf der Urnenplätze finanziert werden. Der Preis für einen Platz mit einer Ruhezeit von 15 Jahren richtet sich einer vergleichbaren Grabstätte auf städtischen Friedhöfen. Zudem gibt es auch günstigere Plätze für Menschen mit geringerem Einkommen.
"Die Nachfrage ist gut, wir haben immer wieder Anfragen", sagt die Trauerbegleiterin. Diese kämen sowohl von Angehörigen als auch von Menschen, die zu Lebzeiten ihre eigene Bestattung organisieren wollen. Konkret seien bislang aber noch keine Plätze vergeben worden.
Urnenkirchen als Antwort auf gesellschaftliche Entwicklung
Urnenkirchen gibt es bislang unter anderem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Sie sind auch eine Antwort auf eine gesellschaftliche Entwicklung, denn eine Bestattung im Sarg - was vor einigen Jahrzehnten noch ganz geläufig war - kommt inzwischen seltener vor: "Bei mehr als 75 % der über eine Million verstorbenen Menschen in einem Jahr in Deutschland wird inzwischen die Feuerbestattung gewählt", heißt es beim Bundesverband Deutscher Bestatter. Die Asche wird dann in einer Urne beigesetzt - oder es erfolgt eine Baum- oder Seebestattung.
Eigentlich sollte die Urnenkirche in Frankfurt bereits Ende dieses Jahres eröffnen. Doch es habe die üblichen Verzögerungen gegeben, sagte Kitz.