Im kommenden Jahr steht eine große Veränderung für König Charles III. bevor: Ein Commonwealth-Staat möchte sich vom britischen Königshaus lösen. König Charles III. ist seit dem 8. September 2022 nicht nur Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, sondern auch von 14 Commonwealth-Staaten, einschließlich Jamaika. Das soll sich allerdings bald ändern: In Jamaika wurde das Verfahren zur Ablösung Charles' durch einen Präsidenten bereits eröffnet. Für Jamaikas Bürger war es ein historischer Moment, als Marlene Malahoo Forte, Ministerin für Rechts- und Verfassungsfragen, am 10. Dezember ein Gesetz zur Änderung der Verfassung in das Repräsentantenhaus einbrachte. Bei den nächsten Parlamentswahlen im kommenden Jahr wolle Jamaika laut Forte eine Republik werden. Das US-Magazin "People" berichtet, dass damit der Prozess eingeleitet wurde, König Charles III. durch einen jamaikanischen Präsidenten zu ersetzen. Dafür hatte Jamaikas Premierminister Andrew Holness bereits im Jahr 2016 die Weichen gestellt. Damals hatte er versprochen, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der die britische Monarchie durch "einen nicht exekutiven Präsidenten als Staatsoberhaupt" ersetzen würde. Seit 1962 ist Jamaika unabhängig Forte erklärte dem "Jamaica Gleaner", dass die Einbringung des Gesetzentwurfs den bisher größten Fortschritt in den Bemühungen darstelle, die Verfassung Jamaikas zu reformieren. Das Ziel sei es, anstelle eines britischen Erbmonarchen einen Jamaikaner als Staatsoberhaupt einzusetzen. Das Gesetz soll bis März 2025 im Parlament diskutiert werden und bedarf anschließend einer Überprüfung durch einen gemischten Ausschuss, einer Abstimmung im Parlament und eines nationalen Referendums. 1962 wurde Jamaika nach über 300 Jahren Kolonialherrschaft zwar unabhängig, die damalige Monarchin Queen Elizabeth II. blieb jedoch Staatsoberhaupt. Mit ihrem Tod 2022 wurde ihr Sohn, König Charles III., dann zum neuen Staatsoberhaupt.
