Viele Frauen und Männer stehen auf spontanen Sex an ungewöhnlichen Orten. Ist das Auto dafür eine gute Lösung? Oder ist Sex im Auto eine Straftat? Sie fahren gerade mit Ihrem Partner nach einem schönen, romantischen Ausflug über eine Landstraße, als Sie die Lust überkommt. Dürfen Sie sodann auf einem Parkplatz Halt machen und Ihrer Lust frönen? Oder müssen Sie warten, bis Sie zu Hause sind? Wann Sex im Auto erlaubt ist Sex im Auto ist nicht strafbar. Auch Sex im Freien ist teilweise erlaubt. Wichtig ist in allen Fällen, dass es das Paar nicht darauf anlegt, entdeckt zu werden. Steht das Auto auf einem einsamen, verlassenen Parkplatz und werden die Scheiben des Pkw abgehängt, sodass niemand hineinschauen kann, kann das Paar seinen Gelüsten bedenkenlos nachgehen. "In diesen Fällen ist das Merkmal der Öffentlichkeit fraglich bis ausgeschlossen. Denn die Akteure haben Vorkehrungen ergriffen, um nicht beobachtet zu werden", erklärt Michaela Landgraf, auf Strafrecht spezialisierte Rechtsanwältin vom Münchener Anwaltverein. Dasselbe gilt für Sex im Freien: Versteckt sich das Paar im Dickicht und ist der Bereich nicht so leicht einsehbar, begeht das Paar eher keine Straftat. Das heißt, bei sexuellen Handlungen im Freien geht es auch um die Öffentlichkeit der Handlung und nicht unbedingt um die Öffentlichkeit des Ortes, fassen die Juristen der Anwaltskanzlei Ferner Alsdorf zusammen (siehe auch BGH in NJW 1969, S.853). Wann Sex im Auto verboten ist Anders sieht es aus, wenn das Auto auf einem gut besuchten Parkplatz steht und die Scheiben nicht abgehängt oder gar heruntergelassen sind. Dann kann davon ausgegangen werden, dass es das Paar darauf anlegt, beim Sex beobachtet zu werden und andere mit ihrer Aktion zu provozieren. Und in diesem Fall kann ihm "Erregung öffentlichen Ärgernisses" nachgesagt werden, was wiederum eine Rechtswidrigkeit darstellt. Das Paar muss in diesem Fall "mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen – wenn jemand deshalb Anzeige erstattet“, sagt Landgraf (§ 183a StGB). Wie hoch die Strafe ausfällt, kommt auf den Einzelfall an. Möglich sind sowohl Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr als auch Geldstrafen. Bei der Geldstrafe wird eine entsprechende Anzahl an Tagessätzen erhoben, die sich wiederum nach dem Einkommen des Täters richten. Teilweise kann der Sex in der Öffentlichkeit auch als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Und zwar dann, wenn er als "Belästigung der Allgemeinheit" angesehen wird (§ 118 OWiG). "Gemeint sind damit Handlungen, die andere Menschen belästigen, gefährden und die öffentliche Ordnung beeinträchtigen können", erklärt die Deutsche Anwaltsauskunft. Hierfür werden dann Bußgelder von bis zu 1.000 Euro fällig.
