Der 1. VfL Potsdam unterlag am heutigen Mittwochabend im Heimspiel der DAIKIN HBL vor 1815 Zuschauern in der MBS Arena dem ThSV Eisenach mit 26:31 (10:14). Der Favorit aus Thüringen erspielte sich zu Beginn beider Halbzeiten ein Vorsprung, der den Grundstein für den heutigen Erfolg darstellte. Die besten Werfer der Potsdamer waren Dustin Kraus und Maxim Orlov mit jeweils fünf Treffern.
Der ThSV erwischte den besseren Start in die Partie. Nach einem vergebenen Siebenmeter von Max Günther in der zweiten Minute traf Simone Mengon zum 0:1. In den folgenden Angriffen fand der VfL keine Lösungen gegen die gute Eisenacher Deckung. Auf der anderen Seite bauten die Gäste ihre Führung durch Grgic und Mengon weiter aus (0:3). Es dauerte sieben Minuten, bis Jannek Klein den ersten Potsdamer Treffer erzielte.
VfL-Trainer Emir Kurtagic konnte heute wieder auf Cyrill Akakpo zurückgreifen. Der Rechtsaußen, der sowohl für die Offensive als auch die Defensive eine wichtige Stütze ist, wirkte nach seiner Verletzungspause von Beginn an mit. Zudem war die Begegnung für Dustin Kraus ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Der 23-Jährige war erst im November aus Eisenach zurück nach Potsdam gewechselt.
Im weiteren Verlauf der Anfangsphase zeigten sich die Adler etwas treffsicherer. Die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann dominierte allerdings weiter die Partie und konnten ihren Vorsprung von drei Toren konsequent verteidigen. Gerade Simone Mengon bekamen die Hausherren überhaupt nicht in den Griff. Er war es auch, der nach 15 gespielten Minuten die erste vier Tore Führung erzielte (5:9). In der Folge versuchten die Potsdamer den Rückstand zu verringern, scheiterten aber mehrmals an ThSV-Torhüter Matija Spikic. Dies veranlasste Emir Kurtagic dazu, seine erste Auszeit zu nehmen (22.).
Doch auch nach der Unterbrechung gab es für den VfL kein Vorbeikommen an der starken Defensive der Gäste und Torwart Spikic. Dadurch schaffte es Eisenach regelmäßig auf plus fünf zu stellen. Die Adler gaben jedoch nicht so einfach auf. Nach einer Parade von Tomovski verkürzten Akakpo und Orlov auf 10:13 (29.). Mit einem Spielstand von 10:14 ging es in die Pause.
Nach der Halbzeit ereignete sich ein fast identischer Beginn wie in der ersten Hälfte. Der Gastgeber patzte in der Offensive und die Thüringer nutzten dies aus, um durch Meyer und Mengon auf 10:16 zu stellen. Schon in der 33. Minute reagierte Kurtagic mit seinem zweiten Time-out und versuchte sein Team wachzurütteln. Spikic hielt allerdings danach zunächst alles, was auf seinen Kasten zugeflogen kam. Wieder dauerte es knappe sechs Minuten, bis Josip Simic das erste Tor des VfL im zweiten Durchgang machte.
Nichtsdestotrotz zog der ThSV weiter sein Spiel durch und vergrößerte den Vorsprung immer weiter (11:20). Danach konnte sich Mark Ferjan einmal im VfL-Tor auszeichnen, wodurch Günther und Orlov den Abstand auf 13:20 verringerten (40.). In den folgenden zehn Minuten schafften es die Adler aber nicht näher heranzukommen. Deshalb appellierte Emir Kurtagic in seiner letzten Auszeit an seine Mannschaft, nochmal alles aus sich herauszuholen (51.). Der VfL kämpfte in der Schlussphase leidenschaftlich. Tomovski im Tor und ein offensiver 3:0 Lauf reduzierten die Führung auf fünf Tore (23:28). Zwei Minuten vor dem Ende waren es nach einem Treffer von Simic sogar nur noch vier. Der Gastgeber gab bis zum Schluss alles, musste am Ende jedoch eine 26:31 Niederlage hinnehmen.
Aber schon am kommenden Wochenende gibt es für die Potsdamer die nächste Gelegenheit auf die ersten Punkte in dieser Saison. Dann gastiert das Team von Trainer Emir Kurtagic am Sonntag um 16:30 Uhr beim TBV Lemgo Lippe (live bei Dyn). In der MBS Arena kann man die Adler zum letzten Mal in diesem Jahr am 23. Dezember anfeuern. Einen Tag vor Heiligabend empfängt der VfL den SC DHfK Leipzig. Anwurf ist um 19 Uhr. Tickets sind im Ticketshop erhältlich: https://vflpotsdam.venuemanager.net/tickets/leipzig
1. VfL Potsdam – ThSV Eisenach 26:31 (10:14)
1. VfL Potsdam: Tomovski (6 Parade), Ferjan (1 Parade); Hansson, Simic (4), Paulnsteiner, Kofler (2), Schramm, Günther (1), Klein (4), Akakpo (2), Orlov (5/1), Gorpishin, Fuhrmann (2), Kix (1), Schley, Kraus (5)
ThSV Eisenach: Spikic (11 Paraden/ 1 Tor) Heinevetter; Vistorop (2), Reichmuth (1), Capric, Hangstein (3/3), Attenhofer (3), Walz (1), Mengon (9), Grgic (4), Meyer (4), Maric, Donker (3), Kurch, Snajder, Saul
VfL-Trainer Emir Kurtagic: „Uns ist es einfach nicht gelungen, die Energie als Gruppe auf die Platte zu bringen. Mengon ist in der ersten Halbzeit zu einfach durch unsere Defensive durchgegangen. Das hatten wir uns so sicherlich nicht vorgenommen. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, Eisenach das Leben etwas schwerer zu machen. Dafür war das Ergebnis über die meiste Zeit einfach zu eindeutig. Eisenach konnte selbstbewusst aufspielen. Wir haben zwar gekämpft, aber waren zu fehleranfällig. Man muss akzeptieren, dass wir heute nicht gut genug waren, um gegen diesen Gegner zu bestehen.“
ThSV-Trainer Misha Kaufmann: „Wir haben heute über eine lange Zeit eine sehr gute Defensive gestellt. Wir wussten, dass Potsdam nach der anhaltenden Niederlagenserie etwas nervös ist. Wir wollten von daher sehr offensiv spielen und Fehler von ihnen provozieren. Potsdam hat in dieser Saison gezeigt, dass sie jede Mannschaft ärgern und mit jedem Team mithalten können. Deshalb waren wir von Beginn an hellwach und kommen dadurch gut ins Spiel. Am Ende steht meiner Meinung nach ein verdienter Sieg.“
Maxim Orlov: „Das Problem heute lag auf jeden Fall in der Abwehr. Wir haben uns in der Halbzeit einige Sachen vorgenommen, die wir besser machen wollten. Dann starten wir leider ziemlich schlecht in die zweite Hälfte, wodurch wir einem Sechs-Tore-Rückstand hinterhergelaufen sind. Positiv können wir vielleicht die Tempoverschärfung aus diesem Spiel mitnehmen. Wir trainieren weiter und besprechen, was heute nicht gut gelaufen ist. Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen und anfangen an uns zu zweifeln. Denn an uns glaubt keiner. Die einzigen, die an uns glauben können, das sind wir selbst.“
Fynn Hangstein: „Ich glaube, wir kommen sehr gut in die zweite Halbzeit. Wir haben hinten in der Abwehr wirklich Beton angerührt. Die Abwehr-Torhüter-Kombination hat in dieser Phase super funktioniert. Wir kriegen dadurch in den ersten sieben Minuten nach der Halbzeit nur ein Gegentor. Das war dann der Grundstein für den Erfolg heute.“