Syriens Staatschef Baschar al-Assad gerät immer weiter unter Druck. Oppositionskräfte sollen bereits Orte im Umland der Hauptstadt umstellt haben. Jetzt meldet sich der türkische Präsident. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die rasch fortschreitende Rebellen-Offensive im benachbarten Syrien als eine "neue politische und diplomatische Realität" bezeichnet. Syrien gehöre mit all seiner Diversität den Syrern, sagte Erdoğan am Samstag in Gaziantep. Das syrische Volk werde die Zukunft des Landes bestimmen, sagte der türkische Präsident und rief internationale Akteure auf, die territoriale Integrität Syriens zu unterstützen. Die Türkei hoffe, dass es in Syrien bald Frieden geben werde, fügte er hinzu. Der Bürgerkrieg in Syrien ist mit einer Rebellen-Offensive unter der Führung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) wieder aufgeflammt. In kürzester Zeit nahm die Gruppe viele Gebiete teils kampflos ein. Ziel der Aufständischen ist es, die Regierung in Damaskus zu stürzen. Die Türkei dementiert, etwas mit der Offensive zu tun zu haben. Beobachter im Land gehen aber davon aus, dass Ankara den Vorstoß zumindest gebilligt hat Der Konflikt hatte 2011 mit Protesten gegen die Regierung Assads begonnen. Sicherheitskräfte gingen dagegen mit harter Hand vor. Die Gewaltspirale mündete in einen Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, in dem Russland , der Iran , die Türkei und die USA eigene Interessen verfolgen. Nach UN-Schätzungen kamen bisher mehr als 300.000 Zivilisten ums Leben. Eine politische Lösung ist seit Jahren nicht in Sicht. Rund 14 Millionen Menschen wurden vertrieben. Die Türkei hat als Nachbarland weltweit die meisten syrischen Flüchtling aufgenommen, zurzeit leben dort nach UN-Angaben noch rund drei Millionen Vertriebene aus Syrien.