Nach seinem Amtsantritt im Januar will Donald Trump massiv Zollgebühren erhöhen. Den Nachbarländern Mexiko und Kanada hat der gewählte US-Präsident inzwischen mit Tarifen in Höhe von 25 Prozent gedroht. In Ottawa sorgte diese Ankündigung für große Sorgen, sodass der kanadische Premierminister Justin Trudeau am vergangenen Freitag den Republikaner in dessen Residenz Mar-a-Lago in Florida besuchte. Der Sender Fox News lüftete einige Einzelheiten des Treffens. Demnach war die Reise des Kanadiers in die USA "unangekündigt".
Unter Berufung auf zwei anwesende Personen hieß es in dem Bericht, Trump habe beim Abendessen mit Trudeau dem Nachbarland vorgeworfen, illegale Einwanderer aus mehr als 70 Ländern und Drogen über die Grenze zu lassen. Außerdem seien die USA mit einem Handelsdefizit von 100 Milliarden US-Dollar benachteiligt. Der Premier habe dem gewählten US-Präsidenten erwidert, die Zollgebühren in Höhe von 25 Prozent würden die kanadische Wirtschaft ruinieren. Die angebliche Antwort Trumps zitierte Fox News mit den Worten:
"Ihr Land kann also nicht überleben, wenn es die USA nicht um 100 Milliarden Dollar bringt?"
In diesem Fall sollte Kanada zum 51. US-Bundesstaat werden. Trudeau könnte dann das Amt des Gouverneurs bekleiden, obwohl der Titel Premierminister ihm besser stünde, so Trump.
Wie der Sender ferner mitteilte, habe diese Anmerkung bei Trudeau und der kanadischen Delegation für "einen nervösen Lacher" gesorgt. Als jemand angemerkt habe, dass Kanada ein liberaler Bundesstaat wäre, habe der Republikaner als Scherz entgegnet, dass man das Land in zwei Bundesstaaten aufteilen könnte: einen konservativen und einen liberalen.
Vor diesem Treffen hatte Trudeau angekündigt, seine Regierung werde mit dem neuen US-Präsidenten arbeiten, um die Zollangelegenheit zu lösen. Es sei wichtig zu verstehen, dass Trump es ernst meine, wenn er etwas ankündige. Dabei warnte der Kanadier, dass eine Erhöhung von Zolltarifen auf bis zu 25 Prozent nicht nur seinem Land, sondern auch den USA selbst schaden würde. Die Maßnahme würde unter anderem die Preise in die Höhe schießen lassen.
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