Ohne Simon Krajcovic und Aiden Warnholtz unterliegen die GIESSEN 46ers bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier mit 79:87.
In den Katakomben hatte „Frenki“ Ignjatovic – drücken wir es mal zurückhaltend aus – Gesprächsbedarf. Denn mit den Refs war der Cheftrainer der GIESSEN 46ers so gar nicht einverstanden. Hier wurde mal ein Foul an einem seiner Profis nicht geahndet, da mal eines seinen Jungs angekreidet, das ihn wie ein HB-Männchen an der Seitenlinie fast aus dem Anzug schießen ließ. Und als Krönung bedachten Max Meiler und seine beiden Mitstreiter Robin Benzing nach einem „T“ wegen Meckerns auch noch mit einem Foul wegen angeblichem Flopping, so dass der Kapitän nach seinem zweiten „Technischen“ auch noch vorzeitig in die Kabine verschwinden musste.
„Ich will mir noch kein abschließendes Urteil erlauben, aber ich bin mir sehr sicher, dass mir die Aufzeichnung zeigen wird, dass ich in meinem Urteil richtig liege.“ Sich das Match nochmals anzuschauen, das empfahl der Serbe auch den Unparteiischen. „Sie werden zum gleichen Urteil kommen wie ich, sie haben in vielen Szenen schlicht und ergreifend danebengelegen.“ Zum Nachteil seiner Männerturner …
Am elften Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA mussten sich die 46ers am Samstagabend bei ihrer 79:87 (36:42)-Niederlage bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier aber auch an die eigene Nase fassen. Was Branislav Ignjatovic auch unumwunden zugab: „Ihr habt heute verdient gewonnen“, redete „Frenki“ In Richtung seines Kollegen Jacques Schneider, „allerdings hatte euer Erfolg einen Beigeschmack.“ Den der Gießener Übungsleiter – wie beschrieben – beim Schiedsrichtertrio ausgemacht hatte.
Ohne Aiden Warnholtz und den ob seiner Handverletzung noch abschließend zu begutachtenden Simon Krajcovic fehlte es den Gästen an einer ordnenden Hand. Kevin McClain mühte sich redlich, stieß in seiner Rolle als Topscorer und Ideengeber in Personalunion aber an seine Grenzen. Sieben Ballverluste des 28-Jährigen waren bei insgesamt 19 auf Gießener Seite eindeutig zu viele, um dem laut Ignjatovic „besten Kader der Liga“, der insgesamt 17 Profis umfasst, etwas anhaben zu können. Da auch die Trefferquote aus der Nahdistanz (nur 40 Prozent gegenüber 76 von Trier), aus der Robin Benzing, Jonathan Maier, Luis Figge und Roland Nyama nicht einen einzigen Wurf versenkten und Gießen darüber hinaus keinen Fastbreak erfolgreich abschließen konnte, war die dritte Niederlage an der Mosel hintereinander schließlich nicht abzuwenden.
„Wir haben viel zu oft den Ball weggeworfen und in den entscheidenden Momenten nicht das Richtige getan. Immer, wenn das Momentum in unsere Richtung zu kippen schien, haben wir Fehler gemacht, die Trier gnadenlos bestrafte“, kannte Roland Nyama die Knackpunkte des Abends. Wie beispielsweise beim 31:26 (13.) des letztjährigen Hauptrunden-Siegers, als Mladen Vujic, Viktor Kovacevic und Jonathan Maier nacheinander Bälle unter dem Korb verlegten und Trier schnell auf 38:30 (17.) stellte. Wie beim 61:54 (26.) für die Truppe aus der ältesten Stadt Deutschlands, als Kevin McClain und Viktor Kovacevic die 46ers mit zwei Dreiern innerhalb von nur 20 Sekunden wieder auf Schlagdistanz geführt hatten, in der Folge aber gerade der Serbe vom wiedergenesenen Clay Guillozet zum 66:54 frisch gemacht (28.) und quasi mit der Sirene von Maik Zirbes beim Versuch eines Dunkings mächtig abgeräumt wurde.
Als die Aktionen der Gäste aus Mittelhessen im Angesicht der drohenden Niederlage immer hektischer wurden, Kevin McClain und Kyle Castlin Airballs produzierten und der nie zu stoppende iranische Internationale Behnam Yakhchali immer mehr aufdrehte, war es um Gießen geschehen. Da – wie geschildet – Robin Benzing und per fünftem Foul auch noch Luis Figge vom Feld mussten, war die Partie beim 85:71 (38.) für Trier längst entschieden.
Es sprach allerdings für die 46ers, dass sie in den Schlusssekunden durch zwei Downtown-Erfolge von Kyle Castlin die Niederlage in erträglichem Rahmen hielten, dass sie den Gladiatoren-Topscorer Jordan Roland, der am Mittwoch in Crailsheim noch 30 Punkte markiert hatte, zur Bedeutungslosigkeit verurteilten, und dass sie unter den Körben gegen die Trierer Hünen Vorteile hatten. So dass die Fans, von denen über 100 an die Mosel gereist waren, am Ende ihr Team doch noch feiern konnten.
„Bei allem Ärger über die Niederlage: Es ist unbeschreiblich, wie unsere Anhänger uns unterstützen, egal, wo wir auch spielen“, stand Luis Figge noch lange nach Spielende in der Kurve, gab Auskunft, schrieb Autogramme und ließ sich fotografieren. „Die waren oft lauter als alle Trierer Anhänger zusammen.“ Womit Luis Figge ungewollt wieder den Bogen zu seinem kurz vorher noch mächtig schimpfenden Cheftrainer gespannt hatte …
Trier: Graves (n.e.), Olma, Guillozet (17), Yakhchali (22), Hollersbacher (2), Linßen (12), Roland (4), Hundt, Drescher (8), Rapieque (7), Adekunle (7), Zirbes (8).
Gießen: Ziring, Castlin (18), McClain (18), Benzing (6), Maier, Figge (5), Müsse (n.e.), Nyama (2), Kovacevic (17), Vujic (13).
UND SONST NOCH …
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