Der Nationalpark Schwarzwald soll größer werden. In Stuttgart macht die grün-schwarze Landesregierung Tempo. Ein Rathauschef der Region hat jedoch einen Einwand.
Im Schwarzwald gibt es Zweifel am Fahrplan für die geplante Erweiterung des Nationalparks. Das Ziel, wonach das oberste Entscheidungsgremium des Nationalparks bis Ende Januar endgültig darüber entscheiden solle, halte er für sehr unglücklich, sagte der Bürgermeister von Baiersbronn, Michael Ruf, der Deutschen Presse-Agentur. Betroffene Menschen in einem Teil seiner Gemeinde müssten vorher befragt werden. "Ich weiß nicht, wie man das hinbekommen soll", fügte der parteilose Rathauschef mit Blick auf den Zeitplan hinzu.
Die grün-schwarze Landesregierung hatte sich grundsätzlich geeinigt, den Nationalpark auszuweiten. Dabei geht es um einen sogenannten Lückenschluss, um die beiden Teilstücke des 100 Quadratkilometer großen Großschutzgebiets zu verbinden. Der sogenannte Nationalparkrat als Topgremium mit Vertretern des Landes, der Kommunen und der Kreise zeigte sich zwar offen für den Lückenschluss. Es müssten aber die Belange der dort lebenden Menschen berücksichtigt werden, hieß es nach einem Treffen Anfang des Monats.
Es sollten vor allem rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner des Langenbachtals gehört werden, das zu Baiersbronn gehört. "Für die Bevölkerung wird sich die Situation schon sehr stark verändern", sagte der Rathauschef der Gemeinde mit gut 15.000 Menschen. Es gebe Sorgen und Befürchtungen: Als Beispiele nannte er die Nutzung von Wegen, die Wasserversorgung und die Existenz von Betrieben.