DDR-Öffentlichkeit erfährt nichts von der Siedlung. Intern gilt die Regel: Wer Mitglied oder Kandidat des
SED-Politbüros wird, muss nach Wandlitz umziehen. Es reicht also nicht aus, nur Minister oder Vorsitzender einer Blockpartei zu sein.
Im Herbst 1989 versucht das
DDR-Fernsehen erstmals, die Siedlung zu besichtigen. Reporter Jan
Carpentier fährt mit einem Kamerateam für die Jugendsendung "Elf99" dorthin, wo die politische Macht Ostdeutschlands wohnt. Doch sie werden abgewiesen. Es handele sich um ein militärisch gesichertes Objekt.
Erst zwei Tage später, am 23. November, gibt es den ersten offiziellen Termin zur Besichtigung der Politbürosiedlung. Ein Mensch, der sich als Schmidt vorstellt, führt die Pressevertreter durch ein schon länger leer stehendes Wohnhaus und behauptet, die Einrichtung stamme aus
DDR-Produktion. Nur einige Sanitärarmaturen seien importiert worden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:- in welchem Teil von Berlin die DDR-Führung zunächst wohnt,
- was der russische Dichter Wladimir Majakowski damit zu tun hat,
- warum die SED-Prominenz 1953 nach Berlin-Karlshorst umzieht,
- wann sich die ersten Funktionäre in der Wandlitzer Waldsiedlung niederlassen,
- wie das Haus von SED-Chef Walter Ulbricht ausgestattet ist.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:- Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
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Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse ]]>