Es ist die große Krux beim Trekking und Camping: Das Gepäck sollte möglichst leicht sein, frieren will man nachts aber auch nicht. Die Lösung: Ein Ultraleicht Schlafsack.
Wussten Sie, dass ein 75-jähriger Mensch fast ein Drittel seines Lebens verschläft? Stolze 24 Jahre verwendet unser Körper darauf, sich auszuruhen, Kraft zu tanken und für den Alltag zu regenerieren. In der Regel schlafen wir in kuscheligen Betten auf mehr oder weniger guten Matratzen. Doch was wären Zeltlager, Camping-Urlaube oder Trekkingtouren ohne den guten alten Schlafsack? Die waren früher noch aus Baumwolle, schlugen beim Gepäck ordentlich ins Kontor und ruinierten auf die Dauer auch noch den Rücken. Mittlerweile hat sich die Decke für unterwegs zu einem echten Funktions-Gadget entwickelt. Einige Modelle wiegen nicht mehr als ein Stück Butter.
Geht das zulasten des Schlafkomforts? Was muss ein Ultraleicht Schlafsack können? Worauf sollte man beim Kauf achten und was bedeuten die aufgedruckten Temperaturangaben? Praktische Tipps für alle, die 2022 ein Outdoor-Abenteuer planen. Dazu: Alternativen zum Ultraleicht Schlafsack und wichtige Pflegetipps.
In den Wintermonaten und bei Bergtouren sind Ultraleicht Schlafsäcke keine Option. Hier sollte man zu robusteren Modellen greifen, die in der Regel deutlich schwerer sind, dafür aber auch vor den kühleren Witterungsverhältnissen schützen. Insbesondere im Frühjahr und Sommer schlägt aber die Stunde der Leichtgewichte unter den Schlafsäcken. Neben Zelt, Isomatte und weiterer Ausrüstung ist der Ultraleicht Schlafsack das wichtigste Gadget für Mehrtagestouren. Vor allem sogenannte Ultraleicht-Trekker, die mit weniger als 5 Kilogramm Gepäck durch die Natur ziehen, kommen um die kleinen Wunderbetten to go nicht herum.
Neben dem Gewicht sollte der vom Hersteller angegebene Temperaturbereich beachtet werden. Der wird in der Regel mit drei Werten angegeben.
Hierbei gilt: Bereich 1 gibt an, bis zu welcher (Außen)-Temperatur der Schlafsack den gesamten Körper angenehm warm hält. Der Untere Grenzbereich steht für einen noch eben ausreichenden Schutz. Die Angabe für TExt weist die Grenze zur Gefahr einer Unterkühlung aus. Prüfen Sie also am besten im Vorfeld, welche Witterungsbedingungen und Temperaturen in der Region Ihres Urlaubs zur Reisezeit herrschen und wählen Sie dann den Schlafsack mit den entsprechenden Angaben zum Temperaturbereich aus.
Bei Schlafsäcken gilt wie bei vielen anderen Outdoor-Produkten auch: Je leichter, desto teurer. Im Fall von Ultraleicht Schlafsäcken machen die inneren Werte den feinen Unterschied. Denn die Schlafsäcke sind entweder mit Kunstfasern oder Daunen gefüllt. Letztere sind deutlich leichter und leistungsfähiger. Die Hülle besteht meist aus Nylon, einem Microfasergewebe oder Polyester. Auch hier gilt: Je funktionaler das Material, desto teurer wird die Angelegenheit. Wer schon weiß, dass er im Freien übernachten wird, dem sollte das ein Nässe abweisendes und winddichtes Außenmaterial wert sein. Sparen ist an dieser Stelle eine schlechte Idee.
Achten Sie beim Kauf eines Daunenschlafsacks auch auf das RDS-Siegel. Der sogenannte Responsible Down Standard ist unabhängig, freiwillig und global. Er soll garantieren, dass die Tiere, von denen die Daunen stammen, geschützt und ethisch einwandfrei behandelt wurden. So wie bei diesem 700 Gramm leichten Modell von Forclaz.
Egal wie man es dreht und wendet: Jeder Mensch schwitzt beim Schlafen. Besonders in Schlafsäcken, wo keine oder nur wenig Luft zirkulieren kann. Deshalb sollten auch Ultraleicht Schlafsäcke nicht nur nach jeder Nacht gelüftet, sondern hin und wieder auch gewaschen werden. Faustregel: Wer ohne Inlett schläft, sollte seinen Schlafsack nach etwa 60 Nächten einer Wäsche unterziehen. Wer ein Inlett nutzt, kann sich gut und gerne 120 Nächte in den Schlafsack kuscheln bevor eine Wäsche fällig wird. Grundsätzlich sollten Schlafsäcke so selten wie möglich gewaschen werden. Je häufiger sie in der Waschmaschine landen, desto schneller lässt die Isolierfähigkeit nach. Vor allem bei Daunen-Schlafsäcken wird die Bauschfähigkeit beim Waschen stark beeinträchtigt.
Einen aktuellen Vergleich von 11 Schlafsäcken lesen Sie hier.
Deutlich weniger empfindlich sind mit Kunstfasern gefüllte Ultraleicht Schlafsäcke wie der Exosphere von Deuter. Grundsätzlich gelten aber die gleichen Regeln wie bei Daunen-Schlafsäcken. Anstelle des Daunen-Waschmittels sollte ein Kunstfaser-Schlafsack aber mit einem Waschmittel für Kunstfaserfüllungen gereinigt werden. Alternativ hilft auch eine Handwäsche mit viel lauwarmem Wasser in der Badewanne. Hartnäckige Flecken sollten ebenfalls vorher mit Waschmittel behandelt werden.
Wichtig: Vor allem bei Daunen-Schlafsäcke sollte dringend darauf geachtet werden, dass sie vor einer längeren Lagerung 100-prozentig trocken sind. Das funktioniert am besten in einem großen Trommeltrockner (max. 40 Grad Celsius) und klappt noch besser, wenn man drei saubere Tennisbälle dazu gibt.