Die vergangenen acht Jahrzehnte hatte das Stück Kuchen in seiner Box überdauert, jetzt wurde das seltene Gut versteigert. Es handelt sich um ein königliches Relikt.
Angepriesen als "seltenes Stück" kam in dieser Woche in Großbritannien ein eher außergewöhnliches Objekt beim Auktionshaus Reeman Dansie unter den Hammer. Versteigert wurde ein Stück Kuchen, ein uraltes Stück Kuchen. Nach 77 Jahren, in denen es in seiner Box die Zeit überdauert hatte, wechselte es nun den Besitzer. Und das zu einem sagenhaften Preis von mehr als 2600 Euro, wie "CNN" berichtet. Essbar ist das Relikt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Es sind die berühmten Vorbesitzer, die den gammligen Kuchen so kostbar macht. Das Stück ist eines von wenigen Überbleibseln der Hochzeitstorte von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip.
Queen Elizabeth II. und Prinz Philip heirateten am 20. November 1947. Und das mit dem gebührenden Tamtam. Die Hochzeitstorte war entsprechend extravagant. Sie maß 2,70 Meter Höhe und wog beinahe 230 Kilogramm. Dekoriert war die Torte nicht nur mit den Wappen der beiden Familien. Der Kuchen erzählte auch die Liebesgeschichte des Paars nach, indem Figuren aus Zuckerguss angefertigt wurden, welche die Queen und ihren Gatten bei ihren Lieblingsbeschäftigungen zeigten. Hergestellt hatte das kunstvoll verzierte, vierstöckige Dessert das Unternehmen McVitie und Price Ltd. FS Queen Momente 06.42
Die Torte war so riesig, dass nicht nur 2000 Stücke für Hochzeitsgäste aus ihr geschnitten wurden. Es blieben immer noch Hunderte übrig, die unter anderem an Wohltätigkeitsorganisationen geschickt wurden. Die oberste Etage blieb unangetastet und wurde für die Taufe des Sohnes, Prinz Charles, aufbewahrt. Einige wenige Stücke wurden außerdem fein säuberlich in Boxen verpackt und verschenkt. So auch das nun versteigerte Stück.
Die Queen und ihr Gatte hatten dieses ihrer Haushälterin in Holyrood Gouse im schottischen Edinburgh, Marion Polson, als Dankeschön zukommen lassen. In einem beigefügten Brief bedankt sich die Queen für das schöne Hochzeitsgeschenk, passenderweise einem Dessert-Service. Es handele sich um ein Geschenk, "das wir ständig benutzen werden". Jedes Mal würden sie dann an die Freundlichkeit und die guten Wünsche von Polson denken wollen.
Das Polson-Stück ist nicht das erste Relikt der royalen Hochzeit, das später zu Geld gemacht wurde. 2013 soll ein Stück für rund 2100 Euro weggegangen sein. Damals zeichnete sich das Auktionshaus Christie's für den Verkauf verantwortlich.