Nach über einem Jahr im All sind die russischen Kosmonauten Oleg Kononenko (60) und Nikolai Tschub (40) Ende September zur Erde zurückgekehrt. Mit ihren 374 Tagen auf der Internationalen Raumstation ISS hatten sie zuvor einen neuen Weltrekord aufgestellt. Doch der noch viel spektakulärere Superlativ gehört Kononenko allein. Er hat mit seinem fünften Raumflug nun insgesamt 1111 Tage im Kosmos verbracht – ein Fabelrekord, der lange Bestand haben dürfte. Bisheriger Rekordhalter war der heute nicht mehr aktive Russe Gennadi Padalka (66), der mit 878 Tagen seit 2015 die Liste angeführt hatte, bis er nun von Kononenko abgelöst wurde.
Auf der Pressekonferenz nach ihrer Landung wurden Kononenko und Tschub auch gefragt, welches Bild die Erde aus dem All bietet. Die Antwort von Oleg Kononenko liest sich so: „Die Erde verändert sich, speziell Südamerika. Dort nimmt die Waldfläche ab, das ist selbst mit bloßem Auge zu erkennen. Sehr viele Brände: Afrika brennt, Südamerika brennt.“ Was Kononenko Hoffnung macht, ist in diesem Zusammenhang nicht unbedingt der Mensch, sondern die Beschaffenheit des Planeten. Den bezeichnete er vor der Presse als „sich selbst vervollkommnenden Organismus“, der „nicht zulässt, dass man ihn zu Grunde richtet“.
Tino Künzel
Запись Kononenko: Der blaue Planet brennt впервые появилась Moskauer Deutsche Zeitung.