Sally Field hat über ihre Abtreibung im Alter von 17 Jahren gesprochen. Sie will sich damit für Kamala Harris bei der US-Wahl einsetzen.
US-Schauspielerin Sally Field (77) hat in den sozialen Medien über ihre Abtreibung gesprochen. In einem Instagram-Post erklärte sie: "Ich habe so lange gezögert, meine schreckliche Geschichte zu erzählen. Es war in einer Zeit, die noch schlimmer war als heute. Eine Zeit, in der Verhütungsmittel nicht ohne Weiteres verfügbar waren und wenn, dann nur, wenn man verheiratet war." Sie habe das Gefühl, "dass so viele Frauen meiner Generation ähnliche traumatische Erfahrungen gemacht haben, und ich fühle mich stärker, wenn ich an sie denke. Ich glaube, dass sie wie ich für ihre Enkelkinder und alle jungen Frauen in diesem Land kämpfen wollen."
Das sei einer der Gründe, "warum so viele von uns Kamala Harris und Tim Walz unterstützen", schrieb die Schauspielerin weiter. "Ich bitte Sie alle, dieser Wahl in allen Bundesstaaten Aufmerksamkeit zu schenken." In dem Video, das Field in ihrem Posting veröffentlicht hat, berichtet sie über ihre Abtreibung im Alter von 17 Jahren. "Ich schäme mich immer noch sehr dafür, weil ich in den 50er Jahren aufgewachsen bin und das tief in mir verwurzelt ist", erklärt Field, die bereits in ihren Memoiren "In Pieces" über die Abtreibung geschrieben hatte, in dem Clip. Sie habe damals keine familiäre oder finanzielle Unterstützung gehabt. "Dann habe ich herausgefunden, dass ich schwanger bin."
Ein Arzt, der ein Freund der Familie war, sei daraufhin mit seiner Frau, Field und Fields Mutter nach Tijuana, Mexiko gefahren. "Wir parkten in einer wirklich schäbig aussehenden Straße. Es war beängstigend, und er parkte etwa drei Blocks entfernt und sagte: 'Siehst du das Gebäude da unten?' Er gab mir einen Umschlag mit Bargeld, und ich sollte in das Gebäude gehen und ihnen das Geld geben und dann sofort zu ihm zurückkommen." Der Eingriff der Abtreibung sei "ohne Betäubung" durchgeführt worden, lediglich ein wenig Ether sorgte dafür, "dass sich meine Arme und Beine seltsam taub anfühlten, aber ich spürte alles - wie stark meine Schmerzen waren", erzählt Field. "Als sie fertig waren, sagten sie: 'Los, los, los, los!', als würde das Gebäude brennen. Sie wollten mich dort nicht haben - es war illegal." Field dankte dem Arzt für seine "Großzügigkeit" und seinen "Mut", indem er ihr half, denn "er hätte seine Zulassung verloren, wenn es jemand herausgefunden hätte".
1973 hatte der Oberste Gerichtshof der USA ein weitgehendes Recht auf Abtreibung eingeräumt. 2022 kippte das Gericht die Entscheidung. Einige konservative Bundesstaaten haben daraufhin ihre Abtreibungsgesetze verschärft. "So viele junge Frauen, meine Generation von Frauen, haben das durchgemacht. Und das sind die Dinge, die Frauen jetzt durchmachen - wenn sie versuchen, in einen anderen Staat zu kommen, sie haben kein Geld, sie haben keine Mittel, sie wissen nicht, wohin sie gehen", geht Field in ihrem Video darauf ein. "Und es ist unfassbar, wie man das unseren kleinen Mädchen und jungen Frauen antun kann, ohne Respekt und Achtung vor ihrer Gesundheit und ihrer eigenen Entscheidung, ob sie sich in der Lage fühlen, zu diesem Zeitpunkt ein Kind zu gebären. Wir können nicht zurück. Wir müssen alle aufstehen und kämpfen."