Die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen und Siedlergewalt im Westjordanland haben zu verheerenden Wirtschaftseinbrüchen geführt. Vor allem in der Landwirtschaft sind die Folgen extrem. Die besetzten palästinensischen Gebiete haben einem UN-Bericht zufolge durch die israelischen Militäraktionen einen beispiellosen wirtschaftlichen Einbruch erlebt. Die Folgen seien wachsende Arbeitslosigkeit und Armut. Die israelischen Angriffe sind eine Reaktion auf die Terroranschläge am 7. Oktober. Im Gazastreifen sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im letzten Quartal 2023 um 81 Prozent eingebrochen. Das entspreche einem Rückgang von 22 Prozent für das Gesamtjahr. "Die Wirtschaft liegt in Ruinen", berichtet die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) in Genf. In diesem Sommer sei das BIP nur noch ein Sechstel so groß gewesen wie 2022. Auch im Westjordanland hätten Spannungen, Landbesetzung und Gewalt durch israelische Siedler und die Zerstörung palästinensischer Anlagen verheerende wirtschaftliche Folgen. Der Bericht befasst sich mit dem Gazastreifen und dem Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem. Für die Vereinten Nationen gilt auch der Gazastreifen als besetztes Gebiet, weil Israel alle Zugänge kontrolliert. Israel sieht sich seit dem Abzug von Militär und Zivilisten 2005 aus dem Gazastreifen dort nicht mehr als Besatzungsmacht. Agrarsektor weitgehend zerstört Im Gazastreifen seien 80 bis 96 Prozent der Landwirtschaft zerstört oder nicht mehr nutzbar, darunter Bewässerungssysteme, Viehzuchtbetriebe, Plantagen, Lagerhäuser und Maschinen. 82 Prozent der Privatunternehmen seien zerstört oder beschädigt. Zweidrittel der Arbeitsplätze - 201.000 seien weggefallen. Im Westjordanland hätten 96 Prozent der Unternehmen schlechtere Geschäfte gemeldet. 306.000 Arbeitsplätze seien verloren gegangen. Damit hätten Familien 25,5 Millionen Dollar (23 Mio Euro) Einkommen verloren und Armut breite sich aus. Das BIP sei im 4. Quartal um 19 Prozent eingebrochen, um Gesamtjahr betrug der Rückgang nach einer vielversprechenden Entwicklung vor dem 7. Oktober 1,9 Prozent. Unctad prangert Besatzung an "Die Unctad betont, dass die anhaltende Besatzung das Haupthindernis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung bleibt", teilte die Organisation mit. Die 1964 in Genf gegründete Unctad setzt sich in den Vereinten Nationen besonders für die Belange der Länder mit kleinen und mittleren Einkommen ein. Sie hat 195 Mitgliedsländer.