Der innerdeutsche Zugverkehr war streckenweise unterbrochen. Die Deutsche Bahn arbeitete mit "Hochdruck" an einer Lösung. Inzwischen scheint sich die Lage zu normalisieren.
Bahnreisende erlebten erhebliche Behinderungen im Zugverkehr. "Eine IT-Störung beeinträchtigt den Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands massiv", teilte die Deutsche Bahn (DB) auf ihrer Internetseite am Samstag mit. Ein Bahnsprecher sagte, Züge im betroffenen Bereich warteten die Störung an Bahnhöfen ab. "Wir arbeiten unter Hochdruck an der Beseitigung", hieß es weiter.
Von der DB Regio hieß es, der gesamte Regional- und S-Bahnverkehr im Rhein-Main-Gebiet sei betroffen. Weitere Angaben lagen längere Zeit nicht vor.
Zur Ursache machte die Bahn zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die Tagesschau über massive Störungen berichtet, die auf den Ausfall des Zugfunks im Großraum Frankfurt zurückzuführen seien.
Auch der Hessische Rundfunk berichtete unter Berufung auf eine Bahn-Sprecherin, dass die Ursache der Störung im Großraum Frankfurt am Main ein Ausfall des GSM-R-Funksystem der Bahn sei. Wenn dieses System nicht funktioniere, dürfe nicht gefahren werden. Frankfurt am Main ist ein zentraler Knotenpunkt für Deutschlands Nah- und Fernverkehr.
Am späten Nachmittag teilte die Bahn mit, die Störung im Bahnverkehr im Rhein-Main-Gebiet sei behoben. "Die betroffenen Verbindungen im Fern- und Nahverkehr laufen wieder an", hieß es weiter. Bahnreisende müssten allerdings noch bis Betriebsschluss mit Behinderungen rechnen. Ein Bahnsprecher empfahl, sich vor Reiseantritt über die Verbindungen zu informieren.
Die Negativ-Schlagzeilen bei der Bahn reißen nicht ab. Ein marodes Schienennetz sorgt für viele unpünktliche Züge. Das sorgte auch während der Fußball-EM im Sommer für internationales Aufsehen. Im Juli lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr bei gerade einmal 62 Prozent.
Abhilfe schaffen soll eine "Generalsanierung" besonders belasteter Strecken bis 2030. Aber es dauert, bis es grundlegende Verbesserungen gibt. Mitte Juli hat die Sanierung der ersten Strecke begonnen, der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Sie wird dafür bis Mitte Dezember komplett gesperrt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte zuletzt den Druck auf die Bahn erhöht und das bundeseigene Unternehmen zu einem Sanierungskonzept aufgefordert. Die Pünktlichkeit sei sehr schlecht, die Zuverlässigkeit der Bahn nicht zufriedenstellend, sagte Wissing. Die Bahn müsse ihre Wirtschaftlichkeit verbessern. Wissing verwies auf Verluste zum Beispiel im Güter- sowie Fernverkehr. Der Bund habe der Bahn zusätzliche Milliarden zur Verfügung gestellt und gesetzliche Reformen zur Finanzierung des Schienennetzes umgesetzt – nun müsse das Bahn-Management liefern.
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