Vor nicht allzu langer Zeit konnte sie sich noch nicht vorstellen, überhaupt an den Paralympischen Spielen teilzunehmen. Nun kehrt Iona Winnifrith mit einer Medaille nach Hause. Sie ist erst 13 Jahre alt und ließ fast die komplette Konkurrenz hinter sich. Schwimmerin Iona Winnifrith ist bei den Paralympics in Paris eine der bisher größten Überraschungen gelungen. Über 100 Meter Brust gewann das Mädchen aus Großbritannien die Silbermedaille, schwamm dabei ihre persönliche Bestleistung. Winnifrith, die aus der südenglischen Kleinstadt Tonbridge stammt, ist das jüngste Mitglied im gesamten britischen Paralympics-Team. Sie leidet an einer angeborenen Störung des Knochen- und Knorpelgewebes, der sogenannten Skelettdysplasie. Die führt zu einer Kleinwüchsigkeit mit kurzen Gliedmaßen. Im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Schwimmen, nachdem sie ihrem Bruder beim Training zugeschaut hatte und vom lokalen Schwimmverein zum Anfängerkurs eingeladen worden war. Dabei habe sie ihre "Liebe dazu entdeckt", wie sie im Interview mit dem Portal "swimming.org" vor Beginn der Spiele erzählte. Auf den Spuren ihres Idols Ellie Simmonds Erstmals von sich reden machte Winnifrith bei den Europameisterschaften im April dieses Jahres im portugiesischen Funchal, als sie Gold über 100 Meter Brust (SB7) und 200 Meter Lagen (SM7) gewann sowie über 50 Meter Schmetterling (S7) Bronze holte. Von einer Paralympics-Teilnahme wagte sie bis vor kurzem noch nicht zu träumen: "Erst im letzten Jahr wurde mir klar, dass ich eine Chance hatte, nach Paris zu kommen." Nun bringt sie sogar eine Medaille mit nach Hause. Damit wandelt die Teenagerin auf den Spuren ihres großen Idols Ellie Simmonds. Winnifriths Landsfrau war bei ihrer ersten Paralympics-Teilnahme im Jahr 2008 ebenfalls erst 13 Jahre alt. Damals gewann Simmonds zweimal Gold und schwamm vier Jahre später in London zu zwei weiteren Goldmedaillen. Erfolge, die nun plötzlich auch für Winnifrith möglich erscheinen.