Das Leben ist teuer geworden. Umso wichtiger ist es, alle Tricks zu nutzen, die die eigenen Ausgaben senken. Doch ein Spartipp wird immer wieder verschmäht. Egal ob Reisen, Miete oder der Einkauf im Supermarkt – das eigene Leben zu bestreiten, wird für viele Deutsche immer schwieriger. Eigentlich sollte jede Möglichkeit, Geld zu sparen, gerne genutzt werden. Doch einen Trick scheinen viele gar nicht zu kennen: die Kreditaufnahme zu zweit statt alleine. Wer gemeinsam einen Ratenkredit aufnimmt, erhält ihn im Schnitt sieben Prozent günstiger als eine Einzelperson. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox , die t-online vorab vorliegt. Doch trotz dieser Sparmöglichkeit schließen sogar Verheiratete ihren Kredit in zwei von drei Fällen allein ab – und zahlen dadurch mehr Zinsen als nötig. Zu zweit weniger Zinsen zahlen Einzelpersonen, die über Verivox einen Kredit aufnehmen, zahlen im Mittel 6,54 Prozent Zinsen. Wenn zwei Personen gemeinsam einen Kredit aufnehmen, liegt der mittlere Zinssatz hingegen nur noch bei 5,99 Prozent. Als zweiter Kreditnehmer kommen vor allem Ehe- oder Lebenspartner infrage, aber auch Verwandte oder enge Freunde. "Ein zweiter Kreditnehmer reduziert das Zahlungsausfallrisiko für die Banken und ermöglicht damit bessere Konditionen", sagt Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier. Außerdem verteile sich so auch die finanzielle Last auf zwei Schultern. Knapp 300 Euro Ersparnis sind drin Wie viel sich durch die gemeinschaftliche Kreditaufnahme sparen lässt, hat Verivox am Beispiel eines durchschnittlichen Ratenkredits ausgerechnet: 16.562 Euro leihen sich die Kundinnen und Kunden des Vergleichsportals im Schnitt und zahlen das Geld dann über einen Zeitraum von sechs Jahren an die Bank zurück. Wer ein Darlehen in dieser Höhe und mit dieser Laufzeit zum mittleren Zinssatz von Einzel-Kreditnehmern (6,54 Prozent) abschließt, zahlt über die volle Laufzeit insgesamt 3.399 Euro Zinsen. Wer den gleichen Kredit zu zweit abschließt – zum Zinssatz von nur 5,99 Prozent, zahlt nur 3.106 Euro und würde insgesamt 293 Euro Zinskosten sparen. "Viele unterschätzen das Sparpotenzial" Trotz des Sparpotenzials entscheiden sich die meisten Menschen gegen eine gemeinschaftliche Kreditaufnahme: Mehr als acht von zehn Kreditnehmern schließen ihren Ratenkredit allein ab. "Viele unterschätzen das Sparpotenzial, vor allem, wenn es ein größeres Einkommensgefälle zwischen den Eheleuten gibt", sagt Maier. "Dabei lohnt sich die gemeinsame Kreditaufnahme nach unserer Erfahrung auch dann, wenn einer der beiden Darlehensnehmer nur über geringe Einkünfte verfügt." Neben der Aussicht auf attraktivere Konditionen verbessert ein zweiter Antragsteller auch die Chancen, überhaupt einen Kredit zu bekommen: Wer den Kredit zu zweit anfragt, erhält um 30 Prozent häufiger ein Finanzierungsangebot von einer Bank als Kunden, die ihr Darlehen allein beantragen. Lesen Sie hier, was Banken alles als Sicherheit für einen Kredit akzeptieren. Keine Sorge vor dem Schufa-Eintrag Auch aus Sorge vor den negativen Auswirkungen eines Schufa-Eintrags verzichten manche Darlehensnehmer darauf, den Kredit zu zweit abzuschließen. Sie wollen ihren Partner damit nicht belasten. Dabei ist diese Befürchtung in den meisten Fällen unbegründet. "Ein einzelner Kredit hat keine negativen Auswirkungen auf den sogenannten Bonitäts-Score, mit dem die Schufa die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern bewertet", sagt Maier. "Ganz im Gegenteil: Eine positive Kredit-Historie verbessert die Bewertung der eigenen Kreditwürdigkeit sogar." Lediglich allzu viele offene Kredite auf einmal sollten Verbraucher vermeiden. Dazu zählen auch laufende Ratenfinanzierungen aus dem Online- oder Einzelhandel . "Wer bereits drei oder mehr Finanzierungen abbezahlt, hat es bei einem erneuten Kreditwunsch mitunter schwerer, noch ein Bankangebot zu erhalten oder muss zumindest höhere Zinsen in Kauf nehmen", erklärt der Verivox-Chef. "Wer hingegen nur einen oder zwei Kredite aufnimmt und seine Raten immer pünktlich bezahlt, hat hinterher einen besseren Schufa-Score als vor der Kreditaufnahme."