Jetzt drohen auch Abba und Jack White mit ihren Anwälten, weil er ihre Songs benutzte: Donald Trump hat im Wahlkampf Probleme, passende musikalische Untermalung zu finden.
Kamala Harris, Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei bei den US-Wahlen, durfte sich Ende Juli über eine weitere Wahlkampfhelferin freuen. Diese arbeitet nicht als Ordnerin bei Harris' Reden, sie klebt auch keine Plakate an Hauswände. In einem kürzlich veröffentlichten Wahlkampfspot fragt Harris: "In was für einem Land wollen wir leben?", und ebenjene Frau, Beyoncé, gibt ihr eine Antwort: "Freedom, Freedom, cut me loose." Die Zeilen stammen aus Beyoncés 2016 veröffentlichtem Song "Freedom", der seither auch auf einigen Black-Lives-Matter-Demos ertönt. Dass ein Musik-Weltstar wie Beyoncé die Demokratin unterstützt, dürfte Harris ordentlich Schub in ihrem Wahlkampf geben.
Musik spielt bei politischen Kampagnen eine zentrale Rolle. Das erkannten bereits Männer wie George Washington und Abraham Lincoln, die populäre Stücke in ihren Wahlkämpfen abspielten; auch ein gewisser John F. Kennedy konnte sich in seiner Kampagne an der Unterstützung von Frank Sinatra erfreuen.
Musik schafft Emotionen, verstärkt Botschaften und kann sogar Wähler mobilisieren. So manches US-Medium sieht in den Fan-Horden von Popstars gar eine Masse, groß genug, eine amerikanische Wahl zu entscheiden.
Interview Katie Harbath US-Digitalwahlkampf 6.10
Das hat – natürlich – auch Donald Trump verstanden, seines Zeichens Kandidat der Republikaner und Harris' Kontrahent. Bei seinen Wahlkampfauftritten tönen aus Boxen regelmäßig Zeilen bekannter Musiker. In der Vergangenheit waren das zum Beispiel "Start Me Up!", "We Are The Champions" oder "Livin' On The Edge". Oft genug gegen den Willen der Künstler.
Die Folge: Musiker drohen Trump mit Klagen, verbieten ihm, ihre Musik bei Wahlkampfauftritten zu spielen. Von den Rolling Stones über Adele bis zu Neil Young: Diese Bildergalerie zeigt prominente Musiker, deren Songs für Donald Trump tabu sind.