Mit drastischen Worten hat die Bundesgeschäftsführerin der Linken die etablierten Parteien beschuldigt, die AfD stark gemacht zu haben. Die jüngsten Wahlergebnisse seien eine "schlimme Herausforderung". Die kommissarische Bundesgeschäftsführerin der Linken, Katina Schubert, hat die etablierten Parteien ermahnt, die AfD nicht weiter zu stärken. "Es muss Schluss sein mit der permanenten Hetze gegen Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Das ist Wasser auf die Mühlen der AfD", appellierte sie in der ZDF-Sendung "Die Berliner Runde" nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Dass auch andere Parteien in diese Rhetorik eingestiegen seien, habe die AfD "stark gemacht, nicht schwach". Deswegen müsse man gegenhalten. Schubert sei sich aber sicher, dass die zivilgesellschaftlichen demokratischen Kräfte die Werte demokratischer Parteien wiedererkennen und wieder erfahren. "Gesellschaftliche Infrastruktur würde zusammenbrechen" Sie halte es für falsch, die Migrationspolitik als das grundsätzliche Problem zu bezeichnen. „Wenn alle Menschen mit Migrationshintergrund, die hier hart arbeiten und zum Wohlstand des Landes beitragen, hier mal eine Stunde aufhören würden, zu arbeiten", würde laut Schubert nichts mehr funktionieren: "Die gesamte gesellschaftliche Infrastruktur würde zusammenbrechen." Die jüngsten Wahlergebnisse seien ein "gesellschaftliches Donnerwetter". Es sei bedenklich, dass in Thüringen eine faschistische Partei stärkste Kraft werde, "in dem Land, in dem die NSDAP das erste Mal an einer Regierung beteiligt war". Es sei eine "schlimme Herausforderung für die Demokratie". Die AfD ist in Thüringen mit einem Wahlergebnis von 32,8 Prozent erstmals stärkste Kraft bei einer Landtagswahl geworden. Auch in Sachsen erreichte sie mehr als 30 Prozent. Die Linke verlor in Thüringen hingegen 18 Prozentpunkte, in Sachsen liegt sie unter der Fünfprozenthürde, schaffte allerdings dank zwei Direktmandaten den Wiedereinzug in den Landtag.