Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Am letzten Tag der Transferfrist könnte es im bislang eher ruhigen Transfer-Sommer noch mal hektisch werden. Jetzt aber schnell mit dem Kaufen und Verkaufen: Nur noch an diesem Freitag ist das Transferfenster in den großen Fußballligen geöffnet. Auch in der Bundesliga wartet auf den ein oder anderen Sportchef noch recht viel Arbeit. Welche Last-Minute-Transfers könnte es noch geben? Bezahlt ein Club die geforderte Sockel-Ablöse von rund 25 Millionen Euro, könnte der wechselwillige Nationalspieler Jonathan Tah bei Bayer Leverkusen gehen und der zurzeit vereinslose Joel Matip (zuletzt FC Liverpool) womöglich als Ersatz anheuern. Zudem ist die Zukunft von Ex-Weltmeister Mats Hummels offen, der Ex-Dortmunder kann ablösefrei wechseln. Union Berlin will Angreifer Ragnar Ache aus Kaiserslautern loseisen. Auf der Abgangsseite hofft Mönchengladbach auf eine hohe Ablöse für Manu Koné. Bayern Münchens Kingsley Coman muss sich entscheiden, ob er das Angebot aus Saudi-Arabien von Al-Hilal annimmt - vielleicht funkt aber auch noch ein Club aus Europa dazwischen. Welcher Club hat noch Bedarf? Auf der Zugangsseite sehen sich die Top-Teams aus Leverkusen, München, Dortmund, Stuttgart und Leipzig sehr gut aufgestellt. Hoffenheim sucht noch nach einem Innenverteidiger sowie einem Offensivspieler. Wolfsburg braucht einen Ersatz für den Abwehrspieler Maxence Lacroix, der vor einem Wechsel zu Crystal Palace in die englische Premier League steht. Gladbach sieht auf der linken Abwehrseite noch Bedarf. Bis wie viel Uhr ist das Transferfenster geöffnet? In den fünf europäischen Top-Ligen ist am Abend Schluss. Während in Italien und Deutschland ab 20.00 Uhr - und damit zwei Stunden später als sonst - nichts mehr geht, können Deals in Frankreich (bis 23.00 Uhr) sowie England und Spanien (beide bis 0.00 Uhr) noch etwas später unter Dach und Fach gebracht werden. Sind danach keine Transfers mehr möglich? Doch. Da die Transferperiode in anderen Ländern wie in den Niederlanden, Portugal, Österreich, Türkei und Saudi-Arabien erst später schließt, sind Abgänge dorthin weiter möglich. Vertragslose Spieler können zudem jederzeit verpflichtet werden. Wie verlief das Transfergeschehen bisher? Eher unspektakulär. Es gebe "weder die ganz großen Ausschläge nach oben noch einen Trend zur Verschlankung bei den Vereinen", schrieb der frühere Bundesliga-Manager Fredi Bobic in seiner "Kicker"-Kolumne. Auffällig seien jedoch "wieder die vielen Leihen mit Kaufoptionen oder Kaufverpflichtungen". Wer ist der teuerste Spieler? Atlético Madrid ließ sich die Dienste des argentinischen Weltmeisters Julián Álvarez von Manchester City rund 75 Millionen Euro kosten. Die beiden Bayern-Transfers von Michael Olise (53 Millionen) und João Palhinha (51 Millionen Euro) sind die mit Abstand größten Investitionen in der Bundesliga. Teuerster Bundesliga-Verkauf ist der von Dani Olmo von Leipzig nach Barcelona für geschätzte 55 Millionen Euro. Spektakulärster Wechsel war der ablösefreie Transfer von Kylian Mbappé zu Real Madrid . Welche Clubs geben Rätsel auf? Der FC Chelsea kauft und kauft und kauft - und hat dabei bereits einen XXL-Kader. Statt zuerst unerwünschte Profis wie Kepa oder Romelu Lukaku loszuwerden, verpflichtete der Premier-League-Club bereits zahlreiche teure Spieler wie Petro Neto und João Félix. Lukaku wechselte schließlich am Donnerstag doch noch - mit gehörigem Wertverlust zur SSC Neapel . Auch das Transferverhalten des FC Barcelona mit Trainer Hansi Flick sorgte für Verwunderung. Um den 55 Millionen Euro teuren Dani Olmo registrieren zu lassen, musste der finanziell angeschlagene Club zuerst einige Spieler wie Ilkay Gündogan (zurück zu Manchester City) von der Gehaltsliste streichen. Warum der Hype um den Deadline Day? Es ist der letzte Tag, an dem Spieler noch verpflichtet werden können. Entsprechend aufgeregt geht es mitunter zu. Die Medien spekulieren, die Fans hoffen und bangen, die Verantwortlichen verhandeln hinter den Kulissen. Am Deadline Day sind schon große Transfers wie die von Gareth Bale und Mesut Özil zu Real Madrid oder André Schürrle nach Wolfsburg eingetütet worden. Es gab aber auch reichlich Pannen und geplatzte Deals, wie der von Palhinha zum FC Bayern vor einem Jahr.