Bei hochsommerlichen Temperaturen stand bereits am Dienstag der Track Walk für die Downhill-Weltmeisterschaft 2024 in Andorra an. Auf was sich die Fahrerinnen und Fahrer auf fast 2.400 Meter Höhe freuen dürfen, zeigen wir in unserer Fotostory!
Der Sprit ist billig, die Sonne knallt und wir haben absolut keinen Plan, ob wir den wenigen Locals lieber ein freundliches „No hablo español!“ oder doch lieber ein zurückhaltendes „Je ne parle pas français.” entgegen sollen. Klare Sache: Wir sind in Andorra, dem Steuerparadies im französisch-spanischen Pyrenäen-Sandwich – hier findet schließlich am Wochenende die Mountainbike-Weltmeisterschaft 2024 statt. Und beim Downhill geht’s nicht nur verdammt schnell, sondern auch ziemlich hoch zur Sache.
Der Start der rund 1,8 Kilometer langen Strecke liegt schließlich auf dem Pic del cubil, immerhin 2.364 Meter hoch. Vor zwei Jahren hat die neue Andorra-Strecke, die nur wenige Gemeinsamkeiten mit ihrem berühmt-berüchtigten Vorgänger hat, Premiere im Downhill World Cup gefeiert. Und nach einigen eher größeren Änderungen im Vorjahr ist die WM-Strecke 2024 im Vergleich zur 2023-Edition nur in kleineren Details verändert. Einige Linien und Schikanen sind minimal umgesteckt worden, im unteren Wald-Abschnitt ist die rasante Abfahrt phasenweise etwas breiter und hier und da sind einige Löcher aufgefüllt worden.
#Ganz Andorra ist im WM-Fieber - im Zwergstaat, der ziemlich genau so viele Einwohner wie Dessau-Roßlau hat, findet an diesem Wochenende zum zweiten Mal nach 2015 die Mountainbike-WM statt.
Im oberen Teil ist die Strecke gewohnt schnell und offen: Hier wechseln sich Anlieger und langgezogene Kurven mit großen Sprüngen ab. Der technische Anspruch ist hier vergleichsweise gering, dafür sind die Geschwindigkeiten aber sehr hoch. In der Mitte wird’s fast schon Singletrail-artig, wenngleich wir trotz größter Bemühungen nicht in Erfahrung bringen konnten, ob es sich nun um einen S3- oder doch eher einen S4-Trail handelt. Und unten wird es dann doch etwas steiler, technisch anspruchsvoll und mit Raum für kreative Linien. Ein sehr guter Mix also, der bei den Fahrerinnen und Fahrern auf viel Gegenliebe stößt.
Diashow: Downhill-WM 2024 – Andorra: The Heat Is On – Fotostory vom Track Walk
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Eine weitere Besonderheit ergibt sich bei der diesjährigen WM durch den im Vergleich zu World Cups geänderten Zeitplan. Die Rennen der Juniorinnen und Junioren finden bereits am Donnerstag statt, während die Elite am Samstag um die Rainbow Stripes fährt. Folglich fand bereits vor Start des Elite-Track Walks eine Trainings-Session der schnellsten Nachwuchs-Downhiller der Welt statt – eine durchaus ungewöhnliche Situation, denn dass beim offiziellen Track Walk bereits eine halbwegs eingefahrene Strecke unter die Lupe genommen wird, kommt praktisch nie vor.
#Da oben geht's los! - Die Downhill-Strecke startet auf über 2.300 Metern Höhe. Da wird die Luft ziemlich dünn.
Während bei den Männern vor allem die beiden Wahl-Andorraner Loïc Bruni und Amaury Pierron zu den großen Favoriten zählen, ist das Rennen bei den Frauen so offen wie lange nicht: Vali Höll, Camille Balanche, Tahnée Seagrave, Nina Hoffmann, Myriam Nicole und Marine Cabirou dürfen sich alle berechtigte Hoffnungen auf Gold am Samstag machen. Und dass es gerade bei Weltmeisterschaften zu Überraschungen kommen kann, ist auch keine Neuigkeiten. Man darf also mehr als gespannt sein auf packende Rennen am Donnerstag und am Samstag – auf einer feurig-schnellen Strecke, die es definitiv in sich hat!
#So sieht sie aus, die Flagge Andorras. Während der blaue und der rote Streifen Frankreich repräsentieren, steht der gelbe Balken in der Mitte für Spanien - der Start der Strecke befindet sich nur wenige Meter von der spanischen Grenze entfernt.
#Von oben bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Gipfel - Andorra ist nicht nur ein Steuer-Paradies, sondern auch ein ziemliches Fahrrad-Mekka.
#Wird wohl keine Gold-Medaille im Fernglas-Gucken gewinnen, hat den ersten Platz bei der Downhill-WM aber fest im Visier: Andi Kolb.
#Ab dem Start geht's in Andorra direkt zur Sache: Unmittelbar nach der Holz-Abfahrt wartet bereits die erste Schikane.
#Einige World Cup-Profis nutzen Andorra als Wahl-Heimat, denn die Trainings-Bedingungen könnten günstiger kaum sein - einer von den Neigeschmeckten ist der südafrikanische Altmeister Greg Minnaar.
#Auf deutlich über 2.000 Meter Höhe liegt der Start der Strecke oberhalb der Baum-Grenze - zum Glück ist Kollege Sinn auch im Fotografieren der lokalen Pflanzen-Welt ziemlich talentiert.
#Im oberen Teil ist die Strecke ziemlich schnell und sprunglastig, fahrtechnisch aber eher unspektakulär - die Aussicht ist dafür umso beeindruckender.
#Nach seiner schweren Verletzung ist David Trummer wieder auf dem Weg der Besserung. Dass der sympathische Österreicher aber in absoluter Bestform an den Start geht, ist eher unwahrscheinlich.
#Der Wind könnte im oberen Teil der Strecke durchaus eine Rolle spielen. Letztes Jahr wurde eine Windböe am Roadgap Camille Balanche zum Verhängnis. Drücken wir die Daumen, dass das Wetter dieses Jahr keine Kapriolen schlägt.
#Viele Teams und Fahrer waren beim Track Walk mit Schirm unterwegs - eine ziemlich gute Idee, denn die Sonne knallt in der Höhe ähnlich gnadenlos wie Amaury Pierron.
#Dass die Strecke schon gefahren aussieht, liegt daran, dass sie beim Track Walk bereits gefahren war - das Training der Juniorinnen und Junioren fand vorm Elite Track Walk statt, sodass man sich bei der Begehung bereits gefahrene Linien anschauen konnte.
#An einigen Stellen ist die Strecke verdammt trocken und fängt an, lose zu werden - ob es bis zum Finale regnen wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen.
#Der amtierende Weltmeister kommt aus Großbritannien und heißt Charlie Hatton - der Atherton-Fahrer würde seinen in Fort William errungenen Titel liebend gerne verteidigen.
#Nach etwa 200 Metern passiert man tatsächlich den ersten Baum - es werden noch einige weiter folgen.
#Seit dem vergangenen World Cup in Les Gets ist viel Zeit ins Land gestrichen. Max Hartenstern war unter anderem in Champery und in Ilmenau am Start - die jeweils sehr staubigen und losen Bedingungen waren laut dem Cube-Fahrer eine ziemlich gute Vorbereitung auf die WM in Andorra.
#In die Gestaltung der Beschilderung ist sehr viel Liebe geflossen.
#Keiner in Andorra wandert so schön wie Hannes Lehmann - bei der DM in Ilmenau ist der Sachse auf einen sehr starken zweiten Platz gefahren. Die Form stimmt also!
#Vom oberen Teil der Downhill-Strecke ist der Start der alten Downhill-Strecke gut zu sehen - in diesem Bereich befindet sich auch die XC-Strecke, wo es am Freitag und am Sonntag um die kalorienreduzierte Wurst geht.
#So eine Frisur hatte ich auch mal mit 12 oder 13.
#Der YT Mob geht mit einem starken Team an den Start: Vali Höll ist wohl die Top-Favoritin bei den Frauen, auch Oisin O'Callaghan muss man trotz (oder gerade wegen?) Mittelscheitel auf dem Zettel haben - und Gerüchten zufolge wird das Team in der kommenden Saison noch stärker aufgestellt sein.
#Erstaunlicherweise haben sich die Bremswellen und der Zerfall der Strecke nach dem Training der Junioren ziemlich in Grenzen gehalten.
#Für Henri Kiefer lief Andorra 2023 nicht wirklich gut: Beim ersten Trainings-Run hatte sich der Canyon-Fahrer damals verletzt. - Nun will der frisch gebackene deutsche Meister in der Elite voll angreifen.
#Wir sehen: So langsam, aber sicher kommen mehr und mehr Bäume dazu.
#Das Union-Team macht in diesem Jahr nicht nur mit starken Ergebnissen von Lachie Stevens-Mcnab, sondern auch mit wirklich tollen Frisuren auf sich aufmerksam.
#Wirklich toll ist auch die Sonnenbrille von Finn Iles.
#Sein Kompagnon Loïc Bruni dürfte der Top-Favorit auf den WM-Titel sein - von den vergangenen 10 Weltmeisterschaften hat der Franzose sage und schreibe 5 Stück gewonnen. Sein erster Titel: 2015 in Andorra …
#Autofahren scheint den Locals viel Spaß zu machen - wie viele Hände genau dem Fahrer gehören?
#Das Road Gap, auf dem Camille Balanche letztes Jahr schwer gestürzt ist, wurde deutlich entschärft, indem die Landung viel größer ist - der Satz ist noch immer ordentlich, aber deutlich kleiner und damit weniger riskant.
#Solche Schilder werden von einem Großteil des Fahrerfelds wohl getrost ignoriert.
#2023 konnte sich Nina Hoffmann den Sieg in Andorra sichern - ein gutes Omen für die Syndicate-Fahrerin?
#Im mittleren Teil ist die Strecke hier und da minimal anders abgesteckt, doch der generelle Streckenverlauf ist identisch zu dem des Vorjahres.
#Leider war das Objektiv von Gregors Trend-Kamera für diese Stelle nicht weitwinklig genug - dafür sehen die Ärmchen zum Anbeißen aus. Wer eine praktisch neuwertige Fuji X100VI zum Schnäppchenpreis erwerben will, meldet sich in den Kommentaren direkt bei @Gregor.
#Hier hat die Brennweite dann Gott sei Dank wieder gepasst.
#Thibaut Daprela ist nicht nur frisch gebackener französischer Meister, sondern konnte den World Cup in Andorra im vergangenen Jahr für sich entscheiden.
#Für ein kühles Estrella hätten wir zu dem Zeitpunkt, als dieses Foto entstanden ist, sehr gerne einige Euro in die Hand genommen. Blöd nur, dass die Zapfanlage noch nicht in Betrieb war.
#Das Steinfeld in der Mitte der Strecke ist eine der Schlüsselstellen. Die Einfahrt ist nun ein gutes Stück nach rechts versetzt. Im Vorjahr ist man deutlich gerader in die Sektion gekesselt.
#Von solchen Änderungen lassen sich diese Jungs aber kaum aus dem Konzept bringen.
#Auf den großen Steinen hat sich schon ordentlich Staub gesammelt. An einigen Stellen dürfte das eine ziemliche Rutschpartie geben.
#Aaron Gwin ist trotz ansteigender Formkurve nicht in Andorra am Start. Er unterstützt die Nachwuchs-Fahrer seines Teams und wird hoffentlich beim World Cup in Loudenvielle wieder mitfahren.
#Das Steinfeld hat einiges an Linienwahl zu bieten.
#Camille Balanche hat beim Track Walk einen sehr fokussierten Eindruck hinterlassen - wie kaum eine andere Fahrerin kann sich die Schweizerin auf den Punkt konzentrieren.
#Weiter geht's mit sehr schnellen, sehr staubigen, aber technisch inzwischen durchaus anspruchsvollen Passagen. Hier nähert man sich bereits dem finalen Wald-Sektor vor dem Ziel.
#Danny Hart hat bereits einige Tage in Andorra verbracht, um sich auf der alten World Cup-Strecke warmzufahren - den Instagram-Clips nach zu urteilen, war er dabei mit beeindruckendem Speed unterwegs.
#Vor der letzten, relativ langen Wald-Sektion quert die Strecke ein letztes Mal die Ski-Piste. Bei einsetzendem Regen wurde diese Sektion im vergangenen Jahr Andi Kolb zum Verhängnis.
#Inzwischen kann unser Blogger über diesen Fauxpas schmunzeln. Wir drücken auf jeden Fall alle uns zur Verfügung stehenden Daumen, dass Andi den Franzosen am Samstag ins Süppchen spucken kann.
#Mit dieser Auflösung kann man definitiv Eindruck schinden.
#Die finalen 45 Sekuden der Strecke führen durch einen sehr schönen Wald, in dem viele lose Steine herumfliegen. Hier muss man extrem konzentriert sein, um keine unnötigen Fehler zu machen.
#Benoit Coulanges steht für nächstes Jahr noch ohne Team da, ist aber einer der großen Favoriten auf den Sieg - eine Podest-Platzierung dürfte den Martkwert des Franzosen noch weiter steigen lassen.
#Eine Weltmeisterschaft zieht Fahrerinnen und Fahrer aus allen möglichen Ländern an - für diesen Downhiller aus Guatemala dürfte das Rennen in Andorra ein absolutes Highlight in der Karriere sein.
#Andorra ist bei Weitem nicht so hart und brutal wie etwa Val di Sole, aber gerade im unteren Teil warten einige Gemeinheiten.
#Auch dieser junge Mann konnte uns leider nicht mit einem kühlen Estrella versorgen. Frechheit.
#Martin Maes geht in Andorra mal wieder an den Downhill-Start - und in den vergangenen Wochen war Belgien bei internationalen Radsport-Großereignissen durchaus erfolgreich.
#Ich weiß leider auch nicht, weshalb ich hier ausgerechnet diesen Gesichtsausdruck mache.
#Anna Newkirk fährt in diesem Jahr eine verdammt starke Saison. In Leogang ist sie auf Platz 2 gerast und kürzlich konnte sie auch die US-amerikanische Meisterschaft für sich entscheiden - ob ihr hier am Samstag eine weitere Überraschung gelingt?
#Fans von Steinen und/oder kaputten Felgen werden diese Wald-Sektion zu schätzen wissen.
#Myriam Nicole ist definitiv zum Favoritinnen-Kreis zu zählen.
#Deutlich größer gebaut wurden Absprung und Landung dieses eher stumpfen Drops in der Nähe des Ziels - in diesem Jahr sollte der Sprung nun deutlich angenehmer für die Gelenke sein.
#Beim Track Walk hat das Santa Cruz Syndicate den Geburtstag von Ollie Davis gefeiert - zu gern würde das legendäre Team am Samstag erneut die Sektkorken knallen lassen.
#Richtung Ziel wurde die Strecke phasenweise noch etwas breiter abgesteckt, sodass man sich hier richtig austoben kann.
#Wer am Samstag gewinnen will, muss diesen Mann schlagen: Amaury Pierron ist definitiv der Fahrer der Stunde - in Val di Sole und in Les Gets hat der Franzose der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance gelassen. Der Druck in der Heimat seines Teams dürfte aber nicht zu unterschätzen sein.
#Nach dem Wald folgt ein letzter Anlieger und dann hat man's auch schon geschafft.
#WM bedeutet auch: Worlds-Bikes und spezielle Kits - entsprechend viel war in den Pits nach dem Track Walk los.
#Jeder Quadratmeter in den sehr beengten Pits wurde genutzt, um die neuen Bikes und Outfits in Szene zu setzen - wohl dem, der mit der Leiter einfach aufs Dach des Team Trucks klettern kann.
#Ob Vali Höll auf diesem Schlitten an den Start gehen wird?
#Spätestens mit der WM brodelt die Gerüchteküche ordentlich …
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