Die US-Wahl entscheidet sich wohl in den Swing States. Dort wollte Robert F. Kennedy Jr. den Platz auf dem Wahlzettel für Donald Trump räumen. Misslingt der Plan? Robert F. Kennedy Jr. steht vor einem neuen Problem – und damit womöglich auch der frühere US-Präsident Donald Trump bei seinem Kampf ums Weiße Haus. Kennedy hatte in der vergangenen Woche angekündigt, sich als Kandidat aus den zwischen Demokraten und Republikanern besonders umkämpften Swing States zurückziehen. Zugleich erklärte er, künftig Trump unterstützen zu wollen. Kennedys Rückzug aus den wohl entscheidenden Bundesstaaten erweist sich jedoch schwierig, so der US-Sender NPR am Dienstag. Eine Überprüfung habe ergeben, dass Kennedy es aus verschiedenen bürokratischen Gründen in vier der sieben wichtigsten Swing States wohl nicht schaffen werde, von den Wahlzetteln zu verschwinden. Betroffen sind demnach Michigan , Nevada, North Carolina und Wisconsin. Einige Staaten haben mit dem Wahlzettel-Druck schon begonnen David Becker, Geschäftsführer des Center for Election Innovation & Research, erklärte dem Sender die Problematik so: "Jeder Staat hat unterschiedliche Verfahren und Fristen für den Zugang zu Wahlzetteln und den Rückzug. Je später ein Rückzug erfolgt, desto schwieriger ist es für einen Staat, einen Namen vom Stimmzettel zu entfernen." In einigen Staaten seien die Fristen bereits verstrichen, viele hätten mit dem Druck der Stimmzettel begonnen. In den Umfragen vor Kennedys Rückzug lag der 70-Jährige im Rennen mit Harris und Trump bei etwa drei Prozent in der landesweiten Wählergunst , in den umkämpften "Swing States" können wenige Tausend Stimmen die Wahl entscheiden. In den letzten Befragungen sah es danach aus, als würde Kennedy mit seiner Kandidatur eher Trump als Harris wichtige Stimmen kosten, so das US-Portal "The Hill". Vor seiner Ankündigung hatte Kennedys Kampagne erklärt, in 47 Staaten genügend Unterschriften gesammelt und in 22 Staaten offiziell Zugang erhalten zu haben. Unklar bleibt aber, wie viele Wähler in einem "Swing State" tatsächlich für Kennedy stimmen würden, sollte er nicht in der Lage sein, sich vom Wahlzettel entfernen zu lassen. Kennedy und die wichtigen "Swing States" Kennedys Wahlkampagne wurde wegen des komplexen US-Wahlsystems lange Zeit Bedeutung zugemessen. Während die meisten der 50 Bundesstaaten fest in der Hand der Republikaner oder Demokraten sind, sind einige wenige hart umkämpft – sie werden "Swing States" genannt. Besonders enge Rennen werden in diesem Jahr etwa in Pennsylvania , Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina und Wisconsin erwartet. Die Wählerinnen und Wähler bestimmen mit ihren Stimmen im November die Zusammensetzung des 538-köpfigen Wahlkollegiums, das letztlich den Präsidenten wählt. Für einen Sieg benötigen die Kandidaten mindestens 270 Wahlleute. Entscheidend ist hierbei die Mehrheit im Wahlkollegium ("electoral vote") und nicht die tatsächliche Mehrheit der Stimmen im ganzen Land ("popular vote"). Die Anzahl der Wahlleute pro Staat richtet sich ungefähr nach der Bevölkerungsgröße. Aufgrund des in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrechts erhält der Gewinner eines Staates alle Wahlleute – selbst bei knappen Siegen .