… oder die Geschichte, warum man als einziger Deutscher nach Polen fährt.Alternative wäre der Besuch des Goldenen FD im Nachbarverein am Heimatsee gewesen. Wir haben uns dagegen entschieden, obwohl die Regatta in Polen nicht einmal im deutschen Kalender publiziert wurde ( hier sei Karsten ausdrücklich außen vor genommen, die Polen haben bis April gebraucht, um ihre Termine zu finalisieren und „öffentlich“ zu machen. Viel zu spät für unseren Kalender und unsere Ranglistenplanung ) und somit auch keine Ranglistenpunkte zu gewinnen waren.
Stolpmünde ! Wie das schon klingt . Wie Travemünde und Warnemünde mindestens.Nur, es ist viel besser ! Ein wunderschönes kleines Städtchen ungefähr bei zwei Dritteln des Weges zwischen Stettin und Gdynia / Danzig gelegen. Die S 6, autobahnähnliche Straße, wächst jedes Jahr um etliches Kilometer und ist fast fertig. Bäderarchitektur aus dem vorletzten Jahrhundert, ein traumhafter Fischereihafen mit einem Touch Tourismus. Platz ohne Ende, kaum Restriktionen, was Parken und Campen betrifft.Segeln auf See, segeln auf der Ostsee. Nicht pillepalle wie in Kiel oft bei Westlage, sondern Wellen ! Lang und groß, von Rügen oder Südschweden herüberrollend. Ein Traum.
Konkret war es so, dass wir uns mit 9 polnischen Booten matchten. Dort hat die Qualität seit 2, 3 Jahren unglaublich angezogen. Wir wissen, wovon wir sprechen, waren wir doch 2021 in Gdynia polnischer Meister mit 8 Tagessiegen und 2022 ebenfalls Meister in Stolpmünde. Dort nur knapp. Letztes Jahr mussten wir uns dann der Mannschaft POL 6 (den „guten Polen“ – Originalzitat Peggy Bahr) geschlagen geben.Samstag war nach Tagen mit viel Wind einer, der leichtes Wetter, aber meist durchaus Trapezwind bereithielt. Alter Schwell von mindestens 80 cm stand gegen die Windrichtung, so dass du an der Kreuz die Wellen herunterrasen konntest. Welch eine herrliches, so seltenes Segeln ! Das bei 30 Grad und praller Sonne, echt eine Herausforderung bei den vier durchgezogenen Wettfahrten.Dieses sicher im Wissen, am Sonntag könnten die Kühe vom Deich fliegen. Viel, viel Wind war angesagt. Westwind, der dann auch gegen 10 Uhr pünklich einsetzte.Die Wettfahrtleitung meinte beim Briefing „ mal sehen, vllt. gehen max. 2 Rennen vor Mittag, weil ab dann sind bis zu 30 knt. prognostiziert“.Nun, es wurde nur eines. Mit vier FD’s im Ziel und einigem an Kleinholz. Ein meiner Meinung nach epischen Rennen. Die Windstärke war dabei nicht das Thema, bis zu 7 geht schon mit dem FD. Aber wenn du raumschots und vor allem vor dem Wind um’s verrecken nicht verhindern kannst, dass die Brigg vorne unterschneidet, weil du deinen Arsch permanent extrem angehoben kriegst bei 1,5 m Welle, ist das Ding gefährlich vor allem fürs Material.Wir waren jedenfalls heilfroh, nach der zweiten Runde durchs Ziel zu gehen und AP über A zu sehen.So war am Sonntag gegen zwölf diese wunderschöne Regatta beendet, nach Preisverteilung und einer weiteren Beköstigung konnten wir ab 14 Uhr die Diesel starten für die 10…12 stündige Fahrt.
Wir haben recht souverän gewonnen, „den guten Polen“ POL 6 Kosmicki / Gorka und auch den Pöhl-Sieger POL 19 Zebrowski / Zebrowski geschlagen.Das Boot durfte dank eines freundlichen Hafenmeisters sicher hinterm Zaun stehenbleiben, in 10 Tagen holen wir es ab auf dem Weg zur polnischen Meisterschaft in Putzig / Puck gegenüber der Halbinsel Hela.
Axel & Rolf, GER 213