Pokal-Coups gab es in Jena schon einige. Daher ist Leverkusen gewarnt. Vor allem Coach Bürger weiß, wie Pokal geht. Allerdings hat ein Spieler noch nie gegen einen so übermächtigen Gegner gespielt.
Der FC Carl Zeiss Jena ist als Pokalschreck keine unbekannte Größe. Viele Fußball-Bundesligisten strauchelten schon beim thüringischen Traditionsverein. Daher ist Titelverteidiger Bayer Leverkusen an diesem Mittwoch (18.00 Uhr) gewarnt. Immerhin wird laut Jena-Coach Henning Bürger "aktuell ein cooler Fußball gespielt. Es ist vom Start weg eine gute Mannschaft zusammengewachsen. Diese Kabine lebt im absolut positiven Sinne." Der Regionalligist führt die Nordost-Tabelle souverän mit fünf Siegen aus fünf Spielen an.
Dennoch ist der Respekt vor dem Double-Sieger groß. "Wir spielen gegen den größten Verein der Vorsaison in Deutschland, vielleicht auch europaweit. Wir haben es mit einem richtig harten Gegner zu tun. Gegen so einen übermächtigen Gegner habe ich noch nie gespielt", sagte Verteidiger Sören Reddemann: "Wir brauchen das nötige Glück, aus der ersten Chance das erste Tor zu machen. So lange wie möglich die Null halten, kann ein Ziel sein, dann kompakt stehen und die Konter ausnutzen."
Trainer Bürger will gegen den deutschen Meister nicht viel anders machen als bisher. Seine Herangehensweise werde genauso strukturiert sein wie bei den anderen Spielen auch. "Das besteht aus einer sportlich, sachlichen Analyse. Der andere Teil wird wie immer so ein bisschen der Kontext sein: Mentalität, Einstellung, Genießen der Situation."
Pokalschreck Jena
Jena kann Pokal. In der Saison 1993/94 wurde in der ersten Runde Borussia Dortmund um Matthias Sammer rausgekegelt. Dann schalteten die Thüringer Uerdingen und Wattenscheid aus, ehe im Viertelfinale das Aus gegen Essen erst im Elfmeterschießen kam. Auch 1997/98 ging es bis ins Viertelfinale, nachdem man den FC St. Pauli, VfR Mannheim und Hannover 96 ausschaltete. Erst gegen den MSV Duisburg (1:2) war Schluss.
Und auch Coach Bürger schaffte in der Saison 2007/08 mit Jena die Sensation. Erst wurde der deutsche Meister VfB Stuttgart im Elfmeterschießen besiegt, dann kam erst im Halbfinale gegen Borussia Dortmund (0:3) das Aus. Auch der Hamburger SV erlebte in Jena schon eine unliebsame Überraschung. 2015/16 gewann Jena in Runde eins gegen den damaligen Bundesligisten mit 3:2 nach Verlängerung. Allerdings sieht die Bilanz gegen Leverkusen im Pokal düster aus. Einmal verlor Jena 0:2, dann 0:4 gegen die Bayer-Elf.