Robert F. Kennedy Jr. muss sich nicht nur harsche Kritik von seiner Schwester anhören. Auch ein Privileg hat er jetzt verloren. Robert F. Kennedy Jr. hat mit der Aufgabe der Präsidentschaftskandidatur und seiner Unterstützung für Donald Trump für Aufsehen gesorgt. Die Entscheidung, aus dem ohnehin aussichtslosen Rennen auszuscheiden, hat für ihn auch persönliche Konsequenzen. Die Kennedy-Familie hatte sich schon lange von dem als Querdenker und Verschwörungstheoretiker bekannt gewordenen Politiker distanziert. Nach seiner Annäherung an Trump meldete sich seine Schwester Kerry Kennedy zu Wort. Die Unterstützung habe sie "angewidert", sagte sie dem US-Sender CNN . "Wäre mein Vater heute am Leben, würde er fast alles verabscheuen, wofür Donald Trump steht", sagte Kerry Kennedy gegenüber CNN. Ihr Vater war Robert Kennedy, Bruder von John F. Kennedy und selbst Bewerber um die US-Präsidentschaft, der 1968 bei einem Attentat erschossen wurde. "Ich bin empört und angewidert von der Umarmung Donald Trumps durch meinen Bruder. Ich liebe meinen Bruder, aber das ist ein Skandal", sagte Kerry jetzt. Sie kritisiert Trump heftig als jemanden, der lüge, selbstsüchtig und voller Hass sei. Er verachte das Leiden der Armen und die Menschenrechte, Themen, die ihren Vater immer bewegt hätten. Umso mehr ist sie verärgert, dass sich ihr Bruder diesem Mann jetzt anschließt. "Ich distanziere mich von ihm", sagte sie bei CNN. Sie habe ihren Bruder zuletzt bei der Hochzeit ihrer Tochter gesehen, mit ihm aber seitdem nicht gesprochen. Robert F. Kennedy Jr. hatte bei seiner Erklärung zum Ausscheiden aus dem Präsidentschaftswahlkampf gesagt, er stimme nicht in allem mit Donald Trump überein. Dieser sei aber jemand, der Menschen aus allen politischen Richtungen zusammenbringe. Die Kennedy-Familie hatte daraufhin von einem Verrat gesprochen. Schwester Kerry hatte auf X eine entsprechende Erklärung veröffentlicht. Der 70-jährige ehemalige Demokrat hat aber auch noch einen weiteren Verlust hinzunehmen. Denn mit dem Ausscheiden aus dem Präsidentschaftswahlkampf verliert er nach US-Berichten auch den Schutz durch den Secret Service. Das bestätigte seine Sprecherin Stefanie Spear dem Sender CBS News. Nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump hatte US-Präsident Joe Biden gesonderten Schutz auch für Kennedy angeordnet. In der Regel wird dieser Schutz nur den Hauptkandidaten, in diesem Wahlkampf Donald Trump, gewährt. Joe Biden und Kamala Harris sind wegen ihrer Ämter als Präsident und Vize-Präsidentin ohnehin unter ständiger Bewachung.