In Deutschland sind in den vergangenen 55 Jahren insgesamt 15.000 Herzen transplantiert worden. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation in Frankfurt am Main erinnerte am Donnerstag zugleich daran, dass der Zahl der Transplantationen nach wie vor ein wesentlich höherer Bedarf an Spenderherzen gegenübersteht.
Allein in den vergangenen zehn Jahren wurden demnach rund 5000 Herzpatienten neu auf die Warteliste für ein Spenderorgan aufgenommen, gleichzeitig gab es aber nur rund 3200 Herztransplantationen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden wiederum 201 Herzen transplantiert, während 684 Patientinnen und Patienten Ende Juli auf der Warteliste standen.
Am 13. Februar 1969 wurde in Deutschland erstmals ein Herz verpflanzt, nachdem zuvor im Dezember 1967 der südafrikanische Herzchirurg Christiaan Barnard erfolgreich die weltweit erste Herztransplantation vorgenommen hatte. 1969 wurde in Deutschland noch ein weiteres Herz transplantiert. Weil die Ergebnisse aber insgesamt ernüchternd waren, wurde dieser Eingriff dann mehr als zehn Jahre lang nicht mehr vorgenommen. Erst seit 1981 nahm die Herztransplantation angesichts deutlich verbesserter Ergebnisse, insbesondere durch neue Immunsuppressiva, wieder Fahrt auf.
"Eine Herztransplantation ist nach wie vor die am besten geeignete Therapie, um schwer herzkranken Menschen im letzten Stadium ihrer Erkrankung das Leben zu retten", erklärte Jan Gummert von der Deutschen Transplantationsgesellschaft. Stehe kein passendes Spenderorgan zur Verfügung, böten künstliche Unterstützungssysteme zwar heute eine akzeptable Lebensqualität, um die Wartezeit auf ein Herz zu überbrücken. Sie seien aber kein vollwertiger Ersatz für ein Spenderherz. Nach wie vor gebe es "zu wenig Spenderorgane in Deutschland", erklärte Gummert.