Von der Staubwüste in die Traufe: Nach extrem trockenen und losen Bedingungen kam kurz vor dem Finale der Deutschen Meisterschaft in Ilmenau der schon lange angekündigte, aber bisher ausgebliebene Regen. Für die Titel-Anwärter hieß das, sich auf komplett neue Bedingungen einzustellen. Hier die Fotostory vom Rennen.
Der für den Final-Tag angekündigte Regen war schon in der Woche vor dem Rennen Gesprächsthema unter vielen Teilnehmern. Dass es dann bis Sonntagmittag stets trocken und besser als vorhergesagt blieb, dürfte bei vielen die Hoffnung genährt haben, doch trocken durchs Wochenende zu kommen. Doch das Wetter hatte wie so häufig seine eigenen Vorstellungen und kurz nach Rennbeginn öffnete der Himmel seine Schleusen und verwandelte die geröllige Staub-Piste in ein Bachbett.
#Der legendäre Zielhang in Ilmenau - nach einem sehr staubigen Wochenende öffnete der Himmel pünktlich zum Finale seine Schleusen.
Diashow: Downhill DM 2024 – Ilmenau: Fotostory vom Finale
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#Für gute Stimmung und Unterhaltung im Ziel sorgte wie gewohnt das Kommentatoren-Duo Uwe Buchholz und Steffen Marquardt.
#MTB-Legende Johannes Fischbach war auch wieder am Start. - Der E-Bike-Racer möchte künftig gerne öfter wieder mal an einem DH-Rennen teilnehmen.
Während der Elite-Klassen, in denen im Rahmen des iXS Downhill Cups um den Deutschen Meister-Titel gekämpft wurde, blieben die Bedingungen allerdings weitgehend gleich. Während die Elite-Frauen auf der Strecke waren, verwandelte sich der Regen in leichten Niesel und blieb dann sogar für einige Stunden ganz aus, was die eher flache Strecke mit der Zeit immer klebriger gestaltet hat. Der neue Deutsche Meister Henri Kiefer startete durch einen Sturz im Seeding-Run deutlich früher als sein größter Konkurrent Max Hartenstern. Ein marginaler Vorteil durch eine schneller rollende Strecke wurde aber durch einen schleichenden Platten auf dem letzten Streckenabschnitt zunichte gemacht.
#So manch einer hätte sich im Finale wohl auch solche Staubfahnen gewünscht.
Fahrer um Fahrer biss sich die Zähne an Henri Kiefers Zeit aus, bis Hannes Lehmann und Julian Steiner bis auf eine gute Sekunde an den Canyon-Fahrer rankamen. So waren alle Augen auf den letzten Fahrer, Max Hartenstern, gerichtet, der das Feld am Vortag mit 5 s Vorsprung düpiert hatte. Doch der Cube-Fahrer machte ungewohnt viele Fehler im letzten Drittel und musste sich mit Rang 4 begnügen.
#Henri Kiefer musste lange im Hotseat aushalten - am Ende konnte auch Max Hartenstern seine Zeit nicht knacken. Somit ist Henri das zweite Mal in Folge Deutscher Meister geworden.
Bei den Frauen sah alles ganz klar nach einem Sieg der Favoritin Nina Hoffmann aus. Doch die Syndicate-Fahrerin ging volles Risiko und stürzte am gefürchteten Holzkreuz, einem Step-Down mit sehr ruppiger Landung, hart. Zum Glück ging die Sache zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Andorra glimpflich aus, doch der erneute Titel war damit weg. Diesen schnappte sich Raphaela Richter auf ihrem Enduro-Bike mit deutlichem Vorsprung vor Helen Weber, auf einem umgebauten Enduro-E-Bike. Dritte wurde die unweit der Strecke aufgewachsene Hanna Blochberger, die ihren Erfolg im ersten Moment kaum fassen konnte.
#Raphaela Richter ist zwar eigentlich Enduro-Racerin, hat aber in der Vergangenheit schon öfter ihre Downhill-Skills unter Beweis gestellt. - Auf ihrem Enduro-Bike raste die in der Nähe wohnende Simplon-Fahrerin auf Rang 1.
Die U19-Klasse der Männer entschied Lennox Meschede vor Elias Hassfeld und Marco Lamaris für sich. Die U19-Frauen ging an die erst 2008 geborene Marlena Rieger mit hauchdünnem Vorsprung vor Maxima Jaax und der sogar noch jüngeren Karla Jörger. Die U17 Männer gewann Levin Klausmann, in dessen Familie man sich mit Meister-Titeln ja ganz gut auskennt.
#Das U19-Podium - Lennox Meschede siegte vor Elias Hassfeld und Marco Lamaris.
#Die U19 ging an Marlena Rieger. - Zweite wurde Maxima Jaax, Dritte Karla Jörger.
#Die U19-Frauen ging an Marlena Rieger. - Zweite wurde Maxima Jaax, Dritte Karla Jörger.
#Da freut sich auch der Papa - Marlena hat sogar noch ein paar Jahre in der Junioren-Klasse.
Aus Event-Sicht war der einsetzende Regen sicherlich etwas schade, allerdings bewies Ilmenau wieder einmal eine exzellente Fan-Kultur. Auch in strömendem Regen wurden die Fahrer und Fahrerinnen von oben bis unten angefeuert. Zudem wurde das Rennen wieder von mehreren Neben-Veranstaltungen, wie dem immer beliebteren Kids Cup, der auf einer eigens dafür gebauten Strecke in unmittelbarer Nähe zur Erwachsenen-Strecke stattfand und mehr als gut besucht war. Dazu gab’s abendliche Konzerte und natürlich wieder ein umfassendes Catering, das allerdings Thüringen-typisch sehr Bratwurst-dominiert war. Persönlich könnte man höchstens noch anmerken, dass es ratsam wäre, das nächste mal kein lila Licht auf die Gesichter der Podiumskandidaten zu richten.
#Die Fans waren wie immer in Mengen und deutlich hörbar am Start - wenn ein Vereinsmitglied auch noch die Open Women gewinnt, ist natürlich Eskalation am Podium angesagt.
#Hinter den Bildschirmen der Nation wissen natürlich alle, dass die Strecke viel zu einfach und insgesamt unwürdig ist. - irgendwie hat das aber diesem Fahrer keiner gesagt, der an so einer unverschämt einfachen Stelle die Frechheit hat, hinzufallen.
#Felix Bauer kann nicht nur gut am Gas hängen, sondern packt im Training auch noch einen Nohander am Zielsprung aus.
#Simon Maurer konnte sich den DM-Titel bereits einmal sichern und galt als Mitfavorit auf den Sieg. - Auch wenn die Strecke dem Franken ziemlich gut gefallen hat, fehlte am Renntag das letzte Quäntchen Speed.
#Durch den großzügigen Kahlschlag mussten fast alle Sprünge aus der Strecke entfernt werden - ohne Bäume ist der Wind zu gefährlich. Das Holzkreuz hingegen ist ein eigentlich kleines Gap, mit einer ziemlich stumpfen Landung und war weiter Teil der Strecke.
#Hätte, hätte, Fahrradkette - Erik Schreiter hing von Tag 1 an hart am Gas und wurde knapp Dritter im Seeding. Im Finale war der Sachse ebenfalls vorne mit dabei, stürzte aber kurz vor dem Ziel und musste alle Medaillenträume begraben.
#Fichtenslalom war einmal - die nächsten Jahre gilt es, Stümpfen und sehr vereinzelt stehenden Birken auszuweichen.
#Dafür kann sich die Aussicht sehen lassen. - In der Ferne liegt irgendwo Erfurt.
#Das Steinfeld ist an sich kein sehr schweres Feature, schlägt aber ordentlich daher.
#Max Hartenstern nimmt die Fankurve mit Vollgas. - Zum Rennen stehen hier die Fans und machen so viel Lärm, dass man sie als Fahrer schon von weit oben hört.
#Nina Hoffmann war die klare Favoritin auf den Sieg und hätte sich den wohl auch ungefährdet geschnappt. - Wäre sie nicht volles Risiko gegangen und das Holzkreuz im Nassen gesprungen. Ein recht heftiger Sturz ließ die Thüringerin mit deutlich Rückstand ins Ziel rollen.
#Stattdessen darf sich Raphaela Richter über ihren dritten Meistertitel im Downhill freuen. - Die Enduro-Fahrerin hat sich recht spontan für das Rennen angemeldet, worüber sie im Nachhinein mehr als froh war.
#Jens Bayer konnte sich über Silber bei den Masters freuen.
#Auch meine Wenigkeit war beim Rennen am Start. - Über die Performance im Nassen breiten wir aber lieber den Mantel des Schweigens und Vergessens.
#Die Fans ließen sich auch vom Regen nicht abschrecken. - Klausmann Junior wird ins Ziel und zum Sieg geschrien.
#Erik Schreiter weich wie die Wildkatze und sanft wie die Ringelnatter.
#Das ehemalige Bergbau-Gebiet Ilmenau ist bekannt für den sehr gerölligen Boden.
#Marco Lamaris fällt im World Cup mit seinem wilden Style auf - bei der DM hat es nicht ganz für den Titel gereicht.
#Lea Stornebel attackiert die sandigen Anlieger im Training.
#Thore Hemmerling ist vor einigen Jahren mit einem grandiosen Speed auf dem Enduro-Bike aufgefallen. - Mittlerweile ist der Ex-XC-Racer jedoch auf dem Downhiller unterwegs.
#Nach einer Verletzung kurz nach Saison-Beginn und dem Sturz im Seeding war nicht klar, wie die Form von Henri Kiefer einzuschätzen ist.
#Scheinbar ganz gut. - Der Canyon-Nachwuchsfahrer war trotz Platten im unteren Teil nicht zu schlagen.
#Stage-Diving beim Podium gehört normalerweise nicht zum Ritual - in Ilmenau läuft allerdings einiges etwas anderes.
#Henri Kiefer und Julian Steiner sind nicht Trainings-Partner, sondern auch gut befreundet. - Nun standen sie gemeinsam auf dem Podium.
#Max Hartenstern hätte sich gerne seinen nächsten DM-Titel eingesteckt.
#Henri Kiefer ist vor Hannes Lehmann und Julian Steiner alter und neuer Deutscher Meister.
#Raphaela Richter hat sich vor Helen Weber und Hanna Blochberger zur Meisterin gekrönt.
#Nico Hunger gewann vor Markus Bast und Marco Hermann die Masters 2-Klasse.
#Während Local Petrick Brückner vor Jens Bayer und Willi Lützeler die Masters 1 für sich entschied.
#Das wars von der Deutschen Meisterschaft 2024 in Ilmenau. - als nächstes Downhill-Highlight steht die Weltmeisterschaft in Andorra an.
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